Am wirklichsten sind in diesem Roman die Hintergründe – wie es gewesen ist in Rumänien nach dem Zweiten Weltkrieg, vor allem seit der Zeit, als der Sputnik der Russen die Erde umkreiste. Das war 1957.
In „Transmontanien“ hat Rolf Bauerdick seine phantastische Geschichte angesiedelt. In einem Nest names Baia Luna geschehen seltsame Dinge. Eine Lehrerin verschwindet, der Pfarrer wird ermordet, eine Madonnenstatue ist nicht mehr da. Eine Freundschaft zwischen dem Dorfladeninhaber Ilja und dem Zigeuner Dimitru spinnt sich durch den Roman. Beide treibt ein Ziel: die gestohlene Madonna, ja Maria überhaupt, zu retten. Und natürlich gehört auch eine Liebesgeschichte dazu, die sich zwischen dem Erzähler Pavel und dem Zigeunermädchen Buba durch die Geschichte zieht, rührend, aber manchmal hart an der Grenze zum Kitsch. Wenngleich fiktiv zeichnet Bauerdicks Erstlingsroman ein sehr realistisches Bild vom Leben im Sozialismus Rumäniens, über die Angst vor Verstaatlichung und Securitate, von vorübergehenden Segnungen der neuen Zeit bis zum Niedergang.
Rolf Bauerdick. Wie die Modonna auf den Mond kam. Roman, Deutsche Verlags-Anstalt 2009, 528 Seiten, Euro 23,60.