Hertha Firnberg, die erste österreichische Wissenschaftsministerin, hat die Politik der 1970er und 80er Jahre geprägt. Als Vorsitzende des Bundesfrauenkomitees und erste sozialistische Ministerin wählte sie sich ihr Ressort selbstbewusst: Keines, dem man das Schildchen typisch-weiblich umhängen konnte, sollte es sein. Durch ihre bildungspolitischen Ansätze hat Hertha Firnberg die Universitäten nachhaltig geprägt, durch ihre frauenpolitischen Ansichten ihre Zeit mitbestimmt. Marlen Schachinger hat anlässlich des 100. Geburtstages Hertha Firnbergs eine Biographie geschrieben, die sich auf Dokumente ebenso wie auf persönliche Berichte von Zeitgenossen stützt. Sie zeichnet ein durchaus kritisches Bild der Politikerin, die wohl weitsichtig genug war, das Aufbrechen einer neuen Gesellschaftsordnung zu sehen, „in der Frauen die ihnen zukommende Rolle spielen müssen“, die aber mit den Feministinnen ihrer Zeit wenig gemeinsam hatte. Interessant auch die Einblicke in Firnbergs persönliches Leben, das die Autorin behutsam aus einem Dickicht von Vermutungen und inner-familiärer Verschwiegenheit herausgefiltert hat.
Marlen Schachinger, Hertha Firnberg, Eine Biographie, Mandelbaum Verlag 2009.
Kunstführer
Einen Gesamt-Überblick über Museen, Galerien, Aktionshäuser und Kunstmessen in ganz Österreich bietet der Kunstführer „Artguide 2010“. Die großen Häuser wie Landes- und Kunstmuseen werden mit ihren jeweiligen Schwerpunkten und Öffnungszeiten präsentiert, kleinere Galerien werden ebenfalls vorgestellt. Wer die Kunstszene in Österreich kennenlernen möchte, bekommt hier eine wertvolle Hilfestellung.
Alexander Teissig, Art Guide, Austria 2010, KGV Verlag.