Ausgabe: 2010/09, Sport, Olympiade, Sportbericht, ORF, Seeger, Vancouver
03.03.2010
- Paul Stütz
In der Hitze des Gefechts lassen sich Sportberichterstatter manchmal zu dummen Aussagen hinreißen. Bei der weltmeisterlichen Siegesfahrt eines Norwegers, also eines Nicht-Österreichers (!), kommentierte ORF-Moderator Robert Seeger einmal: „Es könnte ihm jetzt der Ski aufgehen!“ ... „was wir ihm natürlich nicht wünschen.“ Das war 2001 bei der WM in St. Anton. Neun Jahre später kann man nach Olympia 2010 festhalten: Die heimische TV-Sportberichterstattung ist um einiges professioneller, objektiver, fairer als früher. Als komplette Neuheit scheint es fast so zu sein, als könnten wir mit den Siegen der Deutschen und Italiener halbwegs leben. Nur die Schweizer waren so erfolgreich, dass man quasi neidisch sein musste. Den Vogel abgeschossen in puncto verbaler Entgleisung hat bei Vancouver 2010 kein Kommentator, sondern der zweifach versilberte Biathlet Christoph Sumann. Im Interview zum zweiten Platz im Teambewerb bezeichnete er den im Sprint besiegten Russen als einen kleinen Furz. Da lebt das olympische Ideale wahrlich hoch. Aber wie gesagt, in der Hitze des Gefechts ... Allein als zukünftiger Ko-Kommentator für Sportbewerbe kommt er hoffentlich nicht in Frage. Oder? Bei Olympia 2014 in Sotchi werden wir mehr wissen.