Eine Frage, so oft gestellt wie kaum eine andere. Und dabei oft ohne den nötigen Ernst gefragt: „Wie geht’s dir denn?“ Gefragt, und schon wieder weitergehuscht. Der Befragte sucht noch danach, wie er den Roman verknappen kann, denn wie es ihm geht, ist eine Frage für ein Buch. Keine Frage, die mit einem Wort beantwortbar wäre. Keine Frage wie die nach der Farbe des neuen Autos: Gelb.
Danke, mir geht es gelb. Aber nein, mir geht es ein bisschen gelb, dann auch wieder rot, und blau ist auch dabei. Kommt drauf an, welche Farbe gerade den Kopf und das Herz einfärbt. Der Befragte ringt also noch nach Erklärbarem. Doch der Frage-Huscher ist schon wieder weitergezogen. Er wird einen Nächsten treffen, lachen, Servus sagen und fragen: „Wie geht’s da denn?“
Die Frage hat viel Farbe der Oberflächlichkeit. Gott sei Dank. Denn wäre sie auf eine echte Antwort aus, käme nicht nur ich vom samstäglichen Einkauf viel zu spät nach Hause. Ich müsste rückfragen: Meinst du in der Arbeit, privat, gesundheitlich? Meinst du mein Kreuz oder wie es mir in der Kirche geht? – Nein, so viel meint der Huschende gar nicht. Er will nur hören: „Danke, gut.“ Alles andere hielte ihn zu sehr auf.