Zufällig treffe ich beim Supermarkt eine Freundin, die ich schon länger nicht mehrgesehen habe. Schön, wie das Leben manchmal so spielt!Wir vereinbaren, uns in einemnahen Café zu treffen – kurz haben wir so spontan doch Zeit. Vorher möchte ich noch eine Runde durch das Geschäftdrehen, um der Leere des Kühlschranks entgegenzuwirken.„Der Spargel ist aus Peru“, sagt knapp meine Freundin. „Den darfst du nicht kaufen.“ Ich halte es erst für eine Übertreibung, um mir zu verdeutlichen, dass das Gemüse bereits einen langen Weg hinter sich hat. Spargel aus Griechenland und Ungarn gibt es jedes Jahr zu kaufen, auch wenn er in unmittelbarer Umgebung längst geerntet wird. Daranhaben wir uns als Konsument/innen gewöhnt. Aber ganz abgesehen vom Umweltgedanken: Spargel schmeckt nur frisch gut. Und das ist er umso mehr, je näher er gewachsen ist. Wer den Unterschied kennt, kann gar nicht zu „Frischgemüse“ mit Austrocknungs-Erscheinungen greifen. Zufällig bin ich zwei Tagespäter bei meiner Cousine in einer Gemüsegegend eingeladen, was ich gleich für den Spargel-Einkauf nutze – zur großen Freude meiner Freundin, die ich mitbeliefere. Ein Genuss, wenn das Gemüse nicht aus Ländern kommt, die ich selbst nie sehen werde!