Eine Übersicht über den heutigen Bestand mittelalterlicher Klosterarchitektur bietet das neue „Klösterlexikon“ von Herder, das in seiner Aufmachung an das Bibel-Lexikon erinnert. Das christliche Mönchstum geht zurück auf das Bedürfnis, sich von der Welt abzukehren. Die Wüstenväter haben im 3. Jahrhundert nach Christus den Weg der Askese vorgelebt, im 4. Jahrhundert versammelten sich Mönche zu den ersten monastischen Gemeinschaften. Klöster entwickelten sich zu Gemeinschaften des Gebets, aber auch die Entwicklungen von Sozialleistungen und technische Errungenschaften zählten zu ihren Aufgabengebieten. Im Mittelalter prägten sie die Gesellschaft nachhaltig. 2.000 Klöster exis-tierten im Spätmittelalter auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik, 25 Prozent der vorreformatorischen Bauten sind völlig untergegangen. Das Lexikon gibt detailreich über die ca. 1.300 Klösterstandorte in Deutschland Auskunft: Architektur, Geschichte und Gegenwart werden behandelt, Ordensgründer vorgestellt. 400 Klöster, die nicht mehr existieren, werden kurz erwähnt. An die 1.000 Abbildungen geben Einblick in die Baugeschichte und das heutige Erscheinungsbild.
Herders Neues Klöster Lexikon, Thomas Sterba, Verlag Herder 2010, Preis: Euro 59,70. Herder