Sonntags im Zoo. Ein Mann in der Nähe von uns läuft mit seinen Kindern wie ferngesteuert durch den Tierpark, dicke Augenringe, Dreitagebart. Auf seinem T-Shirt der Aufdruck: „Ein echter Papa braucht keinen Schlaf“. Okay, ich verstehe, weil ich selbst Vater von einem eineinhalbjährigen Sohn bin, der manchmal um 4 Uhr morgens beschließt, dass der Tag nun für ihn beginnt. „Schau doch raus, es ist mitten in der Nacht“, ist mein Argument, das weniger zieht, als das „Milchflaschi“, das meinen Sohn wieder müde macht. Man sagt als Vater oder Mutter aber noch weit absurdere Dinge, als den Hinweis, dass es eben draußen finster ist. Oder hätte ich je geglaubt, dass meine Frau und ich folgende Sätze von uns geben werden? „Steck das Pferd nicht in die Mikrowelle“. „Steck das Essen nicht in mein Ohr!“ Mein Favorit: „Schmeiß das Auto nicht in mein Glas“. (Keine Angst es war alles nur Spielzeug! – bis auf das Essen). Während die meisten von den Kleinen ihre individuellen Wortkreationen haben, entwickeln auch wir Väter und Mütter wahrscheinlich unsere eigene, seltsame Sprache. Klingt unterhaltsam, auch für die Kinder die fallweise entscheiden, ob sie die Eltern gleich verstehen wollen oder eben nicht. Wenn das Spielzeugauto nämlich zufällig einmal wirklich im Glas landet, ist das noch immer am lustigsten.