Wir leben in der Glei-Zeit. Alles geschieht „glei“. – Glei will jemand einer Aufforderung Folge leisten, glei wird jemand helfen, glei will jemand eine Frage beantworten. – Glei ist ein Füllwort. Es bedeutet so viel wie „aha“, „uff“, also nicht viel.
Da müht sich einer ab, etwas zu befestigen. Er müsste drei Hände haben. So ruft er: „Kannst mir einmal das halten?“ – „Glei!“ „Glei“ hallt es vom Computer zurück oder aus dem Garten oder vom Sofa. „Au, mich sticht etwas auf dem Buckel“, schreit einer. „Kannst mir ...“ – „Glei“ bekommt er zur Antwort, und die „Bremse“ saugt weiter.
„Glei“ bedeutet nicht „sofort“, wie der Duden „gleich“ erläutert. Der Zusammenhang glei –gleich – sofort muss nach wiederkehrender Alltagsbelehrung verworfen werden.
„Glei“ ist eher ein Reflex: Ich habe Dich gehört! Dein Anliegen ist angekommen, aber ich muss da noch etwas zu Ende bringen. „Glei“ heißt also ziemlich das Gegenteil: Warte noch! Wer „glei“ sagt, meint „später“. Da hilft der dicke Duden mit seiner Sofort-Übersetzung auch nichts.
Ich soll nicht immer glei alles so negativ sehen, ruft jemand dazwischen. Keine Angst – ich hör’ eh glei auf damit!