Was wir „Reis“ nennen, heißt botanisch „Oryza sativa“. In der Ernährung derWeltbevölkerung spielt diese Pflanze eine große Rolle.
In 113 Ländern der Erde wird Reis produziert. Zwei Milliarden Menschen leben vom Anbau des Korns. Reis bringt 20 % der täglich verbrauchten Kalorien. Gleichzeitig leben von der Milliarde Menschen, die zu wenig Nahrung haben, die meisten in einem Reisanbaugebiet. In Österreich werden jährlich 3,5 Kilo Reis pro Person und Jahr konsumiert, in Vietnam oder Bangladesch sind es bis zu 175 Kilogramm. Dabei ist Reis nicht gleich Reis. Mehr als 100.000 verschiedene Sorten der Pflanze wurden bisher gesammelt. Er wächst im tropischen Nassfeld bis in die Anden als Bergreis. Durch den industriellen Anbau ist diese Vielfalt aber bedroht. Saatgut-Konzerne verändern die Pflanze gentechnisch, um sie resistent gegen Spritzmittel zu machen. Sie ist dann nicht mehr keimfähig, und die Reis-Bauern müssen jedes Jahr Saatgut nachkaufen.
Genug für alle. In manchen Regionen zerstört Industrie das Lebensumfeld der Reisbauern-Familien. Was Konsument/innen in Europa tun können, erklärt Julia Pichler vom Welthaus Linz: „Biologisch und regional ist immer eine sinnvolle Alternative.“ Das heißt in diesem Fall: Mehr regionales Getreide statt exotischen Reis zu essen. Biologisch produzierten Reis gibt es auch aus Südeuropa. Reis aus Asien sollte man fair gehandelt kaufen. Denn bei Projekten des fairen Handels wird darauf geachtet, dass den Produzenten genug übrig bleibt, um selbst satt zu werden.
- Welthaus im Internet: linz.welthaus.at
Einladung
Reis – Korn des Lebens
Eine Ausstellung im Kalthaus im Botanischen Garten in Linz beleuchtet die Vielfalt rund um das „Korn des Lebens“, wie Reis das Lebensumfeld, die Kultur und Spiritualität der Menschen prägt. 50 Reissorten wachsen dafür in einem künstlichen Reisfeld. Die Ausstellung wurde gemeinsam mit Südwind OÖ und Welthaus der Diözese Linz gestaltet.
Die Ausstellung ist bis 12. September täglich von 8 bis 17 Uhr zu sehen, dazu findet am Mittwoch, 2. Juni, 19 Uhr ein Filmabend im Moviemento-Kino statt und am Montag, 14. Juni, 18 Uhr ein Filmabend mit Vortrag im Botanischen Garten. Am Montag, 28. Juni, 18 Uhr, gibt es im Botanischen Garten einen Vortrag über Weltmarkt und Menschenrecht auf Nahrung.
- Botanischer Garten der Stadt Linz, Roseggerstraße 20 bis 22, Tel. 0732/70 70-18 70, www.linz.at/botanischergarten, Eintritt: Euro 3,– .