Mariä Lichtmess ist das letzte Fest in der Weihnachtszeit. Am 2. Februar werden traditionell die Christbäume aus den Kirchen entfernt und Krippen(-ausstellungen) abgebaut.
Ausgabe: 2017/05
31.01.2017
Das Datum berechnet sich vom 25. Dezember her. Zählt man vom ersten Weihnachtstag 40 Tage weiter, so kommt man zum 2. Februar. 40 Tage sind in der jüdisch-christlichen Tradition ein Zeitmaß, das sich auch in der 40-tägigen Fastenzeit wiederfindet. Nach jüdischen Reinheitsvorschriften galt eine Frau 40 Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein und der Erstgeborene als Eigentum Gottes. Er musste vor den Herrn gebracht und mit einem Geldopfer ausgelöst werden. Die Mutter hatte dem Priester zwei Tauben zu übergeben. Auch Josef und Maria erfüllten diese Vorschriften. Im Tempel begegneten sie dem alten, frommen Simeon, der sie segnete und das Kind als „Licht, das die Heiden erleuchtet“ pries. Üblicherweise wurden zu Mariä Lichtmess alle kirchlichen und häuslichen Kerzen geweiht wie Lichtmesskerzen, Wetterkerzen oder Totenkerzen. Die Einführung der Kerzenweihe erfolgte bereits im 10. Jahrhundert in Nordfrankreich. Alle kirchlichen und häuslichen Vorräte an Wachs wurden dabei gesegnet. In vielen Pfarren ist es üblich, dass die Gläubigen sich mit den Kerzen vor der Kirche versammeln und nach der Weihe gemeinsam einziehen. Die Kerzen für die Weihe hatten früher oft bestimmte Farben: neben alltäglichen Brauchkerzen bunt für die Seelenkerzen zum Anzünden für die Verstorbenen, schwarz als Wetterkerzen (siehe Foto) als Schutz vor nahenden Unwettern und gelb als Rosenkranzkerzen, die an Samstagen beim Rosenkranz verwendet wurden. Lichtmess war früher Termin für den Dienstbotenwechsel („Schlenkeltag“) sowie für fällige Zahlungen. Zu Mariä Lichtmess begann auch das bäuerliche Arbeitsjahr. Mit dem Längerwerden der Tage konnte man wieder andere Arbeiten verrichten. „Zu Weihnachtn um an Hahnentritt, zu Neujahr um an Mannerschritt, zu Dreikinig um an Hirschensprung und zu Lichtmess um a ganze Stund!“