Er kommt aus Honduras, ist Erzbischof von Tegucigalpa und Präsident der Caritas Internationalis. Seit Mitte April ist Óscar Rodríguez Maradiaga zudem „Koordinator“ jener acht Kardinäle, die Papst Franziskus beauftragt hat, Vorschläge für eine Kurienreform zu erarbeiten und ihn bei der Leitung der Weltkirche zu unterstützen.
Ausgabe: 2013/17, Salesianer, Óscar Rodríguez Maradiaga, Honduraner, musikalisch, Erzbischof, Tegucigalpa, Präsident der Caritas Internationalis, Koordinator, Kardinäle
23.04.2013 - Susanne Huber
Der Salesianer Don Boscos gilt als begabter Organisator, als sozial höchst engagiert und aufgeschlossen, wenn es um Anliegen kirchlicher Reformen geht. Gibt es Konflikte, wird Óscar Rodríguez Maradiaga nicht selten herangezogen, um zu schlichten. Als einer der bedeutendsten Kardinäle der Weltkirche hat der Honduraner in der von Papst Franziskus eingesetzten Beraterkommission die Aufgabe des Koordinators. Er geht davon aus, dass die Gruppe über alles sprechen werde, was während der Kardinalsversammlungen vor dem Konklave „auf den Tisch gekommen ist“; auch über die wegen des Verdachts auf Geldwäsche in die Schlagzeilen geratenen Vatikanbank IOR.
Vielseitig
Schon als Jugendlicher war der Kardinal nicht nur vom Leben der Salesianer begeistert, sondern auch vom Fliegen – er besitzt einen Pilotenschein für Hubschrauber – und von der Musik. Aufgewachsen in einer Familie, in der viel musiziert wurde, spielt er u. a. Klavier, Saxophon, Akkordeon und Orgel. Mit 19 Jahren trat er in den Orden der Salesianer Don Boscos ein, mit 27 wurde er zum Priester geweiht. Dass seine Interessen vielfältig und breit gestreut sind, zeigt sich auch an seinen universitären Ausbildungen.
Neben der katholischen Theologie studierte Maradiaga Klavier und Komposition, Physik, Mathematik, Chemie, Philosophie und – in Innsbruck – Klinische Psychologie. Seit 2007 ist der erste Kardinal von Honduras Präsident der Caritas Internationalis. Für seinen sozialpolitischen Einsatz für die Rechte der Armen und gegen Korruption hat der 70-Jährige immer wiede Morddrohungen erhalten.