Julian Penz (20) ist durch seinen großen Einsatz im Kindergarten und Hort Wels zum „Zivildiener des Jahres“ in Österreich gewählt worden. Was er an seiner Arbeit besonders liebte, erzählt er der KirchenZeitung.
Aus welchem Grund haben Sie sich für den Zivildienst im Kindergarten bzw. Hort der Franzisanerinnen Wels entschieden?
Julian Penz: Ich habe vier Geschwister. Die jüngste Schwester ist fünf Jahre alt. Mir macht es Spaß, mit ihr und ihren Freunden zu spielen. Ich habe immer schon gerne mit Kindern meine Zeit verbracht. Außerdem hat meine Freundin die Schule für Kindergartenpädagogik gemacht. Das hat meine Neugierde geweckt.
Wie war Ihr Start am ersten Tag als Zivildiener?
Penz: Am ersten Tag, an dem ich im Kindergarten vorgestellt worden bin, ist jedes einzelne Kind hergelaufen und hat mich umarmt und sofort meinen Namen gewusst. Sie wollten alle gleich mit mir spielen, mir alles zeigen. Einige haben ein Bild für mich gemalt. Von der ersten Minute an habe ich gewusst, dass das keine verschwendete Zeit ist.
Sie wurden für Ihre Projekte als „Zivildiener des Jahres “ ausgezeichnet. Was haben Sie im Kindergarten und Hort alles gemacht?
Penz: Im Kindergarten habe ich aus Holz-Paletten eine Wasserbaustelle und einen Kaufmannsladen hingestellt. Außerdem habe ich ein Hochbeet im Garten des Kindergartens gebaut. Ich habe das alles mit den Kindern gemeinsam gemacht und ihnen gezeigt, wie man mit Werkzeugen umgeht. Gemeinsam mit einer Hortpädagogin habe ich außerdem einen „Science-Day“ ins Leben gerufen. Dafür habe ich einen weißen Labormantel angezogen und als „Professor Penz“ mit den Schüler/innen wissenschaftliche Experimente durchgeführt.
Sie durften also viel mehr machen als nur reine Hilfstätigkeiten?
Penz: Die Projekte habe ich gemacht, wenn mein anderer Dienst fertig war. Ich bin sehr froh, dass ich das machen durfte und mich mit meinen Talenten einbringen konnte. Aber der Zivildienst bestand auch aus anderen Arbeiten, und das war gut so. Ich habe alles gemacht. Ich war für den Haushalt verantwortlich, habe die Wäsche gemacht, war beim Hinlegen der Kinder dabei, habe die ganz Kleinen gewickelt, habe im Hort mit ihnen Hausübung gemacht.
Jetzt ist der Zivildienst schon ein paar Monate beendet. Haben Sie bestimmte Momente mit den Kindern besonders in Erinnerung?
Penz: Den einen Moment gibt es nicht. Aber egal, was ich mit ihnen gemacht habe, egal ich ob einen Holzturm gebaut oder im Turnsaal gespielt habe, ich habe immer gemerkt, wie offen, freundlich und dankbar die Kinder sind. Ich habe viel Herzlichkeit gespürt. Das sind Dinge, die sind wichtiger als alles andere auf der Welt.
Hat Ihr Zivildienst Ihren beruflichen Weg beeinflusst?
Penz: Ja, schon. Ich werde mein Physik-Studium wahrscheinlich auf Lehramt wechseln. Mir macht die Arbeit mit Kindern einfach sehr viel Freude.