„Wer d’KirchenZeitung gut studiert, ist über vieles informiert“
Pfarrer Josef Etzlstorfer aus St. Oswald bei Freistadt hat seine diesjährige Faschingspredigt dem 70-Jahr-Jubiläum der KirchenZeitung gewidmet – als nachträgliche Gratulation. Das Team der KirchenZeitung bedankt sich – und möchte die originelle Beschreibung auch ihren Leserinnen und Lesern nicht vorenthalten.
Vergang’nes Jahr hat’s jubiliert und viele haben gratuliert. Siebzig Jahr’ ist es gewesen, dass Leute diese Zeitung lesen. Den Namen sie geändert hat, einst war’s das Linzer Kirchenblatt. Heut’ ist’s die Linzer KirchenZeitung, sie findet überall Verbreitung.
In die Volksschul’ bin ich g’angen, da hab ich damit angefangen, das Kirchenblatt schon auszutragen. Ich kann darüber ehrlich sagen: Das hat mir immer Freude g’macht. Den Nachbarn hab’ ich’s hingebracht. Manchmal gab’s auch gute Sachen, die einem Buben Freude machen. Zum Studium bin ich gekommen, Geschwister haben’s übernommen, auszutrag’n das Kirchenblatt, damit’s ein jeder sonntags hat. Denn da war Zeit, das Blatt zu lesen, wochentags ist d’Arbeit g’wesen.
Siebzig Jahre war sie alt, doch jugendlich ist die Gestalt. Das Outfit ist ja ganz modern, die KirchenZeitung hab’ ich gern. Ja, sehr sympathisch ist sie mir, sie ist für mich die Bettlektür. Die KirchenZeitung ist mein Schatz, am Nachtkästchen, dort ist ihr Platz.
Kommt die Zeitung mittwochs an, wird gleich ein Blick hineingetan. Ich blätt’re durch, les’ gleich die Witze. Der Piepmatz ist ja meistens Spitze. Zeit im Bild ist auch recht herrlich, der Domspatz kritisch und sehr ehrlich. Wenn abends dann im Bett ich bin, geb’ ich mich dieser Zeitung hin. Das Titelblatt spricht mich schon an, die Seite „Meinung“ les ich dann. Und im Gespräch auf Seite drei erfährt man auch so allerlei. Dass in den Pfarren viel geschieht, man auf den nächsten Seiten sieht. Ein Thema von der weiten Welt in keiner KirchenZeitung fehlt. Von der Kirche in der Welt die Panorama-Seit’ erzählt. In der Mitte man dann trifft, die Botschaft aus der Heil’gen Schrift. Man soll verweilen, meditieren, sich für den Sonntag präparieren. Für’s Glauben und bewusste Leben die nächsten Seiten uns was geben. Für Kinder und für junge Leut’ gibt’s auch noch was, und das macht Freud’! Viel informiert wird dann auch noch: Termine, Teletipps für d’ Woch’. Und Kunst, Kultur sind weit’re Seiten, die Interessierten Freud’ bereiten. Wer jubiliert, Geburtstag hat, den findest du in diesem Blatt. Das Leserforum fast am Schluss, das lese ich mit viel Genuss. Wer d’KirchenZeitung gut studiert, ist über vieles informiert.
Bei diesem KirchenZeitung-Lesen, da ist es manchmal schon gewesen, dass fielen mir die Augen zu, müde war ich, ging zur Ruh! Nach ein’ger Zeit bin ich erwacht und hab’ das Licht dann ausgemacht, hab’ mich dem Schlafe hingegeben, der ist ja wichtig für das Leben. Vielleicht gab’s dann – ich glaub es kaum – auch einen KirchenZeitungs-Traum. Zum Schluss möcht’ ich noch danke sagen für alle Mühe, alle Plagen, dass wöchentlich dies Blatt wir haben, es ist so reich an guten Gaben. Zum siebzigjährigen Gedenken wollt’ ich euch diese Zeilen schenken. Nun aber kommt, ihr Herrn und Damen, das stets ersehnte Predigt-Amen.