Fertigprodukte sind schnell zur Hand und praktisch. Aber nicht immer ist drin, was groß auf der Packung steht. Das gilt auch für „gesunde“ Fruchtsäfte und „vitaminreiches“ Fertigobst.
Ausgabe: 2017/25
20.06.2017 - Brigitta Hasch
Unabhängige Tests durch die Arbeiterkammer oder den Konsumentenschutz zeigen immer wieder auf: Man sollte mehr auf das Kleingedruckte der Verpackungsetiketten schauen. Dort steht nämlich, oft allerdings schwer zu entschlüsseln, wie viel Zucker in den Getränken enthalten ist. Und auch, wie niedrig der Fruchtanteil ist.
Softdrinks und Eistees
Nicht nur Cola, auch die anderen Limonaden, zur Erfrischung meist mit Kohlensäure versetzt, enthalten so viel Zucker, dass ein Glas schon den ganzen Tagesbedarf eines Erwachsenen abdeckt. Auch wer Eistees trinkt, greift tief in den Zucker- und damit in den Kalorientopf. Von Obst ist in all diesen Getränken wenig bis gar nichts enthalten. Diverse Zusätze sind vielleicht schmackhaft, zur Gesundheit tragen sie jedoch nichts bei. Besonders für Kinder sind diese Getränke also nur bedingt tauglich.
Wasser mit Aroma
Von den großen Bildern von Beeren oder Kiwis sollte man sich nicht täuschen lassen. Beim Wasser mit Geschmack werden nur künstliche Aromen zugesetzt. Stiftung Warentest fand in Deutschland heraus, dass so gut wie keines dieser Getränke echte Fruchtanteile besitzt, viele von ihnen aber zuckerhaltig sind und einige sogar Schadstoffe enthalten.
Fruchtsäfte und Bio-Fruchtsäfte
Auch hier trinkt man Zuckermengen, die man in fester Form nie zu sich nehmen würde. Allerdings steht dem ein mehr oder weniger großer, aber echter Fruchtanteil gegenüber. Bio-Limonaden sind „in“ und gelten als gesund. In einer gemeinsamen Untersuchung der Arbeiterkammer OÖ mit dem Studiengang Diätologie der Fachhochschule Gesundheitsberufe OÖ wurden die Werbeaussagen der Hersteller einem Realitäts-Check unterzogen. Erschreckend dabei: Trinkt man eine Flasche, so hat man bei 10 von 20 Produkten bereits auch die Hälfte der empfohlenen Höchstmenge an Zucker konsumiert. Auch, wenn Honig, Saftanteile oder Zucker in Bio-Qualität enthalten sind, ist der gesundheitliche Effekt zu hinterfragen.
Quetschis
Obstbrei ist von Natur aus – je nach enthaltener Obstsorte – sehr süß. Durch Werbebotschaften wie „ohne Zucker“ oder „ohne Kristallzuckerzusatz“ wird ein falscher Eindruck erweckt. Bei manchen Produkten wird zusätzlich der natürliche Zuckergehalt in die Höhe getrieben. 18 Gramm Zucker in einer Tüte decken bereits den Großteil des Tagesbedarfs eines Kleinkindes. Quetschies sind also eher als Süßigkeit anzusehen und sollten besser das Stück Schokolade als das frische Obst ersetzen.