Element Of Crime haben sich dem Charme ihrer Nischenmusik verschrieben: die ewige Melancholie, die ewige Romantik und Poesie des Sven Regener, gegossen in eine Hand voll traurig-tröstender Schunkel-Songs; und darunter das eine oder andere neue Lieblingslied.
Ausgabe: 2014/43, Musik-Tipp, Element Of Crime, Melancholie, Sven Regener
22.10.2014 - Klaus Rauscher
Was anderes servierten uns die Wahlberliner nie und das werden sie auch in Zukunft nicht. Und so steht der gute alte Sven „Am Morgen danach“ immer noch am selben Fluss und schaut den selben Schiffen hinterher, wie sie ‚flussabwärts der Nordsee entgegen’ fahren. Das neue Lieblingslied heißt diesmal „Schade, dass ich das nicht war“, es bringt etwas Schwung in die Bude und lässt mich schon nach dem ersten Hören die Liebesbekundungen mitsingen: „Die Farbe im Haar und die Sonne, die darauf schien / Schade, dass ich das nicht war“ – ...und im Hintergrund die Freundin, die unfreiwillig einen Ohrwurm verpasst bekommt, den sie nicht will. Davon unbeeindruckt spielt die Altherrentruppe stoisch weitere, irgendwie altbekannte, neue Beinah-Lieblingslieder und Herr Regener fabuliert dabei so wundersam wie eh und je: „Dieselben Sterne“, „Lieblingsfarben und Tiere“, „Schwert, Schild und Fahrrad“. Eine Schwalbe macht zwar noch keinen Sommer, ein neues Element Of Crime-Album dafür aber einen Herbst – und das zu jeder Jahreszeit.
Element Of Crime – Lieblingsfarben und Tiere (erschienen bei Universal).