Möge Gott sich durch Dein ganzes Leben ziehen, wie ein roter Faden, und möge er einen warmen Pullover aus Deinem Lebensfaden stricken, der frierende Menschen wärmt und ihnen durch die kalten Zeiten des Lebens hilft.
Ausgabe: 2015/48, Lesung, Evangelium
25.11.2015 - P. Achim Bayer
1. Adventsonntag – Lesejahr C, 29. November 2015
Wort zum Sonntag
Wir brauchen: Ein Herz, gefestigt in Gott
Die Welt gerät aus den Fugen: blindwütiger Terror, eben erst in Paris; Kriege im Nahen Osten und in Afrika, die uns jetzt direkt mit der Flüchtlingsbewegung betreffen; eine mögliche Klimakatastrophe – noch manches könnte aufgelistet werden, um unsere Zeitsituation zu beschreiben. Was viele Menschen noch mehr verunsichert, ist die Tatsache, dass niemand Rat weiß in dieser Lage. – Gesellschaft und Politik reagieren offenkundig orientierungslos. Zwar werden für die Gestaltung der Zukunft die „Werte“ beschworen, allen voran die „europäische Freiheit“, doch kaum jemand kann diese Werte näher beschreiben oder gar begründen.
Das neue Kirchenjahr beginnt ungewohnt: Wir sind vom Evangelisten Lukas aufgefordert, einen Vorblick auf die Wiederkunft Christi zu machen! Damit lehrt uns das Evangelium, Weihnachten, die erste Ankunft Christi, und das Weltgericht, seine zweite Ankunft, ineinanderzusehen. So kann uns dieses Evangelium eine neue, eine größere Sichtweise vermitteln. Wir sind hineingestellt in eine Zwischenzeit, und die Wahl des Zieles unseres Lebens ist wesentlich. Gerade bei meinen Schülern, jungen Menschen mit ganz unterschiedlichen Zugängen und Stufen der Gläubigkeit, kann ich immer wieder entdecken, wie wichtig für sie diese christlichen Orientierungspunkte sind: Ich bin von Gott gewollt und ganz persönlich geliebt, ich habe hier in dieser Welt einen Auftrag, ja eine (göttliche) Berufung und die Gemeinschaft mit dem Absoluten wird meine (ewige) Zukunft sein. Beginnen wir also dieses neue Jahr mit Klarheit über unsere Zeit, aber mehr noch mit Hoffnung auf die Präsenz Gottes, der uns sein Mit-Sein bis zum Ende der Welt zugesagt hat!
Zum Weiterdenken
Habe ich mich für Christus und sein Lebensprogramm schon genügend entschieden? Bekenne ich mich zu Christus und verkünde ich so die frohe Botschaft Gottes für alle Menschen? Verwirkliche ich das Lebensprogramm Jesu, indem ich mich konkret für Menschen engagiere?
Evangelium
Lukas 21,25–28.34–36 Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. [...] Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, (so) wie (man in) eine Falle (gerät); denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.
1. Lesung
Jeremia 33,14–16 Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn –, da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und über das Haus Juda gesprochen habe. In jenen Tagen und zu jener Zeit werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen. Er wird für Recht und Gerechtigkeit sorgen im Land. In jenen Tagen wird Juda gerettet werden. Jerusalem kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: Gott ist unsere Gerechtigkeit.
2. Lesung
1 Thessalonicher 3,12 – 4,2 Euch aber lasse der Herr wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen, wie auch wir euch lieben, damit euer Herz gefestigt wird und ihr ohne Tadel seid, geheiligt vor Gott, unserem Vater, wenn Jesus, unser Herr, mit allen seinen Heiligen kommt. Im Übrigen bitten und ermahnen wir euch im Namen Jesu, des Herrn: Ihr habt von uns gelernt, wie ihr leben müsst, um Gott zu gefallen, und ihr lebt auch so; werdet darin noch vollkommener! Ihr wisst ja, welche Ermahnungen wir euch im Auftrag Jesu, des Herrn, gegeben haben.