Wenn man an Nizza denkt, kommt normalerweise Urlaubsstimmung auf. Nicht so in diesen Tagen. Auf der Flaniermeile der Côte d’Azur hat sich ein Blutbad zugetragen. Der Attentäter ist ein nach Frankreich eingewanderter Tunesier. Er fährt am französischen Nationalfeiertag mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge, die sich dort am Abend wegen eines Feuerwerks versammelt hatte.
Die Karikaturzeichnung auf der Titelseite der „Salzburger Nachrichten“ vom Wochenende berührt: Frankreich, „la Grande Nation“ – „die große Nation“ – weint, trauert, ist ohnmächtig, bis ins Mark erschüttert. Da ist einem zum Mitweinen zumute. Das Attentat ist ein Angriff auf „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, ein Schlag gegen die Demokratie und die Rechte der Menschen.Was sind die Wurzeln dieser Gewalt, die sich fortlaufend nicht nur in Frankreich, sondern weltweit wiederholt? Die Botschaft des Terrors hat eine klare Sprache und macht erneut deutlich: Niemand ist sicher, es kann jeden treffen. Angst, Wut und Hass sollen geschürt werden. Und gerade dem sollten wir entgegentreten. Aber das ist schwer. Auch wegen der Bilder, die uns an den furchtbaren Ereignissen teilhaben lassen. Ob es sich um den Anschlag in Nizza oder um Gräueltaten anderswo auf der Welt handelt – vermehrt werden sie via Handy aufgenommen und ins Netz gestellt. Das hat nicht nur eine respektlose Note den Toten, Verletzten und Angehörigen gegenüber. Es wird dadurch weiterer Hass, weitere Gewalt angestachelt. Genau das wollen die Terroristen: gegenseitigen Hass anzetteln. Trotz all dieses Wahnsinns darf uns die Angst nicht übermannen. Was die Bekämpfung des Terrors betrifft, so ist die gesamte Gesellschaft gefordert, dagegen etwas zu tun.