Die Vorbereitungen für die Pfarrgemeinderatswahl am 19. März 2017 laufen an. Die Pfarrämter und die Pfarrgemeinderatsobleute finden dieser Tage ein dickes Kuvert mit Informationen in ihrer Post. Hans Putz, Diözesan-Referent für Pfarrgemeinderäte, spricht über die Bedeutung der Wahl.
Ausgabe: 2016/38
20.09.2016 - Josef Wallner
Was steht jetzt in den kommenden Wochen im Blick auf die PGR-Wahl im März 2017 an?
Hans Putz: Der Herbst ist die Zeit, sich das pastorale Umfeld für die Wahl bewusst zu machen, die Weichen zu stellen und die Kandidat/innen zu suchen.
Was heißt, das Umfeld klären?Putz: Die sonntägliche Gottesdienstgemeinde schrumpft. Die Lebenswelten der Menschen driften immer weiter auseinander, sodass viele Leute mit der Pfarre wenig Berührungspunkte haben.
Was ist auf diesem Hintergrund bei der PGR-Wahl zu bedenken?
Putz: Es braucht mutige Schritte über das Gewohnte hinaus. Der Pfarrgemeinderat repräsentiert die ganze Pfarrgemeinde und nicht nur die Kirchenbesucherinnen und Kirchenbesucher. Unsere Überlegungen dürfen nicht bei der Kirchentür enden, sondern müssen an die Pfarrgrenzen gehen.
Überfordert das nicht die Pfarrverantwortlichen?
Putz: Wir sind als gläubige Gemeinde unterwegs und müssen nicht alles selbst machen. Wir dürfen daher auch auf die Hilfe des Heiligen Geist vertrauen. Ich ermutige aber alle, sich der Herausforderung zu stellen – vor allem bei der Kandidatensuche. Jetzt ist bis Weihnachten die Zeit, auf die unterschiedlichsten Leute zuzugehen.
Sind die Anforderungen an Pfarrgemeinderäte höher geworden?
Putz: Ich zögere, mit einem klaren Ja oder Nein zu antworten. Mit dem Anwachsen der Zuständigkeiten hat auch die Verantwortung zugenommen. Und das erleben viele PGR-Mitglieder als erfüllend: Ich kann etwas tun, das sinnvoll ist, ich kann mich für meinen Glauben einsetzen, Beheimatung erleben oder ich kann etwas lernen.
Gar nicht wenige erleben die PGR-Arbeit aber auch als mühselig …
Putz: Mühselig ist sie zum Beispiel, wenn man in den alten Vorstellungen verhaftet bleibt: Es geht eh niemand mehr in die Kirche, es will sich niemand mehr engagieren.
Was kann man gegen den Frust tun?
Putz: Auf keinen Fall die Erwartungen reduzieren. Man soll neue Schritte setzen. Zum Beispiel Kandidaten nicht nur am Kirchenplatz, sondern auch am Stammtisch zu suchen oder in Gruppen, mit denen man zusammenarbeiten möchte. Ich denke hier etwa an die Feuerwehr, an die Landjugend oder an Kulturinitiativen.
Wie geht das organisatorisch?
Putz: Neben dem Urwahl- und Kandidatenmodell haben wir in einem dritten Modell die Möglichkeit, Delegierte in den PGR zu holen, wesentlich erweitert.
Die Frage liegt in der Luft: Das Statut sieht auch die Möglichkeit einer Briefwahl vor …
Putz: Keine Sorge. Wir werden von der Bundespräsidentenwahl lernen.
Einladung
Verkündschafter-Kongress
Am 7. und 8. Oktober 2016 findet in Linz der erste österreichweite Kongress für pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit statt. Dort erwarten die Teilnehmer/inen Impulse für die Verkündigung in den Pfarrmedien, auch in Social Media, gemeinsames Feiern und Beten und die Begegnung mit Menschen aus allen Diözesen des Landes, die der Kirche Stimme und Gesicht geben: als Pfarrblattredakteur/innen, als Fotografen, als Begleiter von Sternsingern oder als Caritas-Haussammler/innen. In Vorträgen und Workshops erfährt man viel Neues.
Anmeldung bis zum 23. September 2016: Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0732/76 10-31 41 E-Mail: poea@dioezese-linz.at, www.dioezese-linz.at/poea