Nicht nur baulich, auch liturgisch wurde die Lösung immer mehr als nicht zufriedenstellend empfunden, für die Kirchenmusik war die Situation überhaupt wenig befriedigend. Nach Jahren der Diskussion schrieb die Rudigierstiftung, die Besitzerin des Doms, nun einen Künstlerwettbewerb aus. Durch die Vorgabe der Planungsgruppe, Ambo, Bischofssitz und Altar in die Vierung – in die Kreuzung von Längs- und Querschiff – zu rücken, wird der Raum einen völlig neuen Charakter erhalten. „Die geplante Lösung macht sich die Größe des Doms zu Nutze. Das schafft für die liturgischen Feiern neue Möglichkeiten“, meint der emeritierte Liturgiewissenschafter Hans Hollerweger. Er ist nicht mehr in der aktuellen Arbeitsgruppe, hat aber bei ersten Überlegungen im Jahr 1980 schon diesen Vorschlag ins Gespräch gebracht: „Wenn man auf Domkirchen schaut, wo dieses Konzept umgesetzt wurde, wie zum Beispiel in Mailand, sind das wunderbare Lösungen geworden.“ Bis Ende Mai sollen erste Ergebnisse des Künstlerwettbewerbs vorliegen, sodass rasch entschieden werden kann. Dompropst Wilhelm Vieböck hofft: „Wenn im Herbst 2016 Altarweihe sein könnte, wäre das schön.“ Im Blick auf die Kosten meint Vieböck, dass sich eine Domkirche weder eine künstlerisch noch liturgisch billige Lösung leisten soll. Das wird dann auch finanziell nicht billig sein. Mehr könne man zurzeit nicht seriös sagen, so Vieböck.