Vor der Fastenzeit galt es früher, sich noch einmal ordentlich zu stärken, also buk man in Fett Teige aus, die man süß füllte: die Faschingskrapfen.
Ausgabe: 2015/4, Krafen
22.01.2015 - Ernst Gansinger
Faschingskrapfen haben in Österreich eine große Tradition und werden verschiedenst gefüllt. Mit Marillenmarmelade, Schokolade, Pudding, Nuss, Mohn, Powidl. Es lässt sich auch vortrefflich darüber streiten, womit ein echter Faschingskrapfen gefüllt sein muss. Wir füllen ihn in diesem DENK MAL mit seinem „Stammbaum“: Das Wort Krapfen kommt aus dem Althochdeutschen. „Krapho“ heißt ‚Kralle‘ oder ‚Haken‘, denn die Krapfen waren früher nicht rund. Aber es gibt auch die Legende, wonach der Krapfen seinen Namen der Hofratsköchin Cäcilie Krapf verdanke. Während des Wiener Kongresses 1815 sollen etwa 10 Millionen Krapfen gegessen worden sein. Die Hofgesellschaft dürfte nicht gerade schlank gewesen sein!
Das folgende Krapfen-Rezept soll 650 Jahre alt sein. Ob’s stimmt? „So du wilt einen vasten Krapfen machen, so nim nuezze vnd stoz sie in einem mörser vnd nim epfele als vil vnd snide sie drin wuerfeleht vnd menge sie mit wuertzen, wellerley sie sin, vnd fuelle daz in die krapfen. vnd lege sie in ein pfannen vnd la sie backen.“ Eine Sprache wie ein Krapfen!
Machen Sie mit. Schicken Sie uns bis 30. Jänner 2015 Ihr altes Krapfenrezept. Wir verlosen wieder zwei Wandkalender „Rand ART“ (siehe DENK MAL Nr. 3). Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at