Weil einem Priesteramtskandidaten aus Weißrussland die finanzielle Unterstützung gestrichen wurde, beschloss Fr. Elija Oberndorfer OSB kurzerhand, die Kosten für das letzte Studienjahr seines Freundes selbst zu übernehmen. Seither setzt er alle Hebel in Bewegung, um genügend Geld zu sammeln.
Als Fr. Elija von der Geldnot seines Studienkollegen erfuhr, brauchte er gar nicht erst zu überlegen: „Ich habe einfach gesagt: ‚Ich zahl’ das!‘, obwohl ich damals noch keine Ahnung hatte, wie ich das anstellen werde“, erzählt der junge Benediktiner, der 2008 in das Stift Lambach eintrat. Seit zwei Jahren studiert er Theologie an der Ordenshochschule Sant’ Anselmo in Rom, wo er Kontakte zur orthodoxen Gemeinschaft knüpfte und dadurch viele orthodoxe Studenten in seinem Alter kennenlernte. Der 27-Jährige wurde auf die finanzielle Notsituation vieler in Rom studierender orthodoxer Priesteramtskandidaten aufmerksam, die von der orthodoxen Kirche nicht genügend Geld bekommen und deshalb alleine irgendwie zurechtkommen müssen. Für die meisten gestaltet sich das jedoch sehr schwierig, da sie als Nicht-EU-Bürger keine Arbeitserlaubnis in Italien haben und sich nur mit Gelegenheitsjobs über Wasser halten können. Mit eigener Hände Arbeit. Um die dringend benötigten finanziellen Mittel für seinen weißrussischen Studienkollegen aufzutreiben, ließ sich Fr. Elija einiges einfallen: Bei der Feier seiner ewigen Profess, die er im August ablegte, bat er die Gäste, statt Geschenken Geld zu geben. Den Sommer über bastelte er Rosenkränze, machte italienischen Zitronenlikör und fertigte sogar Stickarbeiten. Zusätzlich wird er von „einem Kreis frommer Damen“ unterstützt, die für ihn zum Beispiel Kuchen backen. Gegen eine freiwillige Spende bot der Benediktiner dann seine Produkte auf Pfarrcafés in der Umgebung an. Dort reagierten die Menschen durchwegs positiv auf sein Engagement. „Ich hatte wunderschöne Erlebnisse und die Menschen zeigten immer ein großes Herz“, freut sich Fr. Elija. Mittlerweile hat er schon einen großen Teil des benötigten Geldes gesammelt. Was noch fehlt, will er am 29. September 2012 auf dem Klostermarkt im Schlossmuseum Linz erwirtschaften. Und schließlich ist im Dezember gemeinsam mit einem Benediktiner-Studienkollegen aus Maria Laach noch ein geistlicher Abend geplant, von dem der Erlös ebenfalls dem weißrussischen Priesteramtskandidaten zugute kommen soll. Wenn Fr. Elija im Oktober wieder nach Rom fährt, will er weiterhin versuchen, seinen Freunden aus Osteuropa unter die Arme zu greifen. In dem Ausmaß wie jetzt kann er natürlich nicht jedes Jahr jemanden unterstützen, aber bereits Kleinigkeiten – wie zum Beispiel ein neuer Talar – helfen.
- Fr. Elija Oberndorfer freut sich über Unterstützung und bittet um Kontaktaufnahme: elija_oberndorfer@yahoo.de