Jährlich gibt es hunderte Vergiftungsfälle, die zwar nicht in der Zeitung landen, dafür aber in der Notaufnahme der Spitäler.
Ausgabe: 2017/21
23.05.2017 - Brigitta Hasch
Nicht alle Fälle sind lebensbedrohlich, doch oft betrifft es Kinder, die im Haushalt oder Garten an bedenkliche Pflanzen geraten sind. Kleine Kinder werden besonders von schönen Blüten geradezu magisch angezogen, beim „Essenkochen“ oder „Schmuckbinden“ kommen giftige Substanzen rasch auf ihre Finger. Von dort dauert es in der Regel nicht lange, bis sie auch in den Mund gelangen.
Giftige Zimmerpflanzen
Einige Pflanzen und Blumen, mit denen man gerne das Zimmer schmückt, sind giftig. Manche mehr, manche weniger. Zum Beispiel das Alpenveilchen (hier ist allerdings nur die Knolle giftig) und die Dieffenbachie. Beim Berühren der Pflanze öffnen sich Zellen, die Giftstoffe können herausschießen und dadurch Haut und Augen verletzen. Wenn der Saft ins Auge kommt, wird die Bindehaut verätzt und die Augenlider beginnen zu krampfen. Sollte ein Kind etwas von dem Gift verschlucken, weil es die Pflanze angefasst und die Hand danach in den Mund gesteckt hat, schwellen die Schleimhäute. Im schlimmsten Falle kommt es zu Herzrhythmusstörungen und Lähmungen. Vorsicht geboten ist auch beim Ritterstern (Amaryllis). Weniger, aber trotzdem giftig sind Ficus (Gummibaum) und Weihnachtsstern.
Terrasse und Garten
Besonders gefährlich sind hochgiftige Sorten wie Engelstrompete (Trompetenbaum, siehe Bild), Goldregen, Fingerhut oder Rizinus. Dieser sogenannte Wunderbaum oder Palma Christi ist für Kinder extrem gefährlich. Auch Maiglöckchen, Efeu, Blaustern, Rittersporn und Eibe gehören nicht in einen Garten, in dem Kleinkinder spielen. Viele Hausbesitzer mögen das Ziergehölz zwar wegen der kleinen, leuchtend roten Beeren, aber fast alle Teile des Strauchs sind stark giftig.
Übrigens: Hunde und Katzen naschen ebenfalls immer wieder von Pflanzen. Auch der lieben Haustiere wegen sollte man also darauf achten, was in Haus und Garten blüht und wächst. «