Leidenschaftlich warb Papst Benedikt XVI. in seinen ersten Weihnachts- und Neujahrsansprachen für „mehr Mut“ zum Frieden.
In seiner Weihnachtsbotschaft vor dem Segen für den ganzen Erdkreis hat Papst Benedikt zum gemeinsamen Einsatz gegen die Bedrohungen durch Terrorismus, Armut, Wettrüsten und Umweltzerstörung aufgerufen. Er forderte eine Weltordnung, die auf Dialog, Verzeihen und Solidarität sowie auf gerechten sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen gegründet ist.
In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Jänner erinnerte Benedikt XVI. an seine Namenswahl, mit der er auch zum Ausdruck bringen wollte, dass er sich in besonderer Weise für den Frieden einsetzen werde (Papst Benedikt XV. hatte den 1. Weltkrieg scharf verurteilt). „Erschüttert“ beklagte Benedikt die Gleichgültigkeit der Staatengemeinschaft gegenüber den steigenden Militärausgaben und der wachsenden Armut. Er geißelte den Nihilismus und Fundamentalismus als Quelle des Terrors und der Ungerechtigkeit. „Die Nihilisten leugnen die Existenz jeglicher Wahrheit, die Fundamentalisten erheben den Anspruch, sie mit Gewalt aufzwingen zu können.“ Dem gegenüber stehe die Botschaft des Kindes von Betlehem, sagte der Papst. „Seine Liebe lenkt die Völker und erleuchtet ihr Bewusstsein, eine Familie zu sein, die berufen ist, Beziehungen des Vertrauens und der gegenseitigen Unterstützung aufzubauen.“
Mehr Mut
Nachdrücklich appellierte der Papst an die Vereinten Nationen, „in neuer Weise ihre Verantwortung für Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden wahrzunehmen“ und „mehr Mut“ für Friedensbemühungen zu entwickeln. Die Christen erinnerte Papst Benedikt daran, dass der Glaube an das Kind von Betlehem auch das Motiv für die Caritas, für die Solidarität und das Zugehen auf Schwache und Leidende sei. Beobachter deuten diese Worte auch als Hinweis auf die bald erwartete erste Enzyklika des Papstes. Sie soll den Titel „Gott ist die Liebe“ tragen und weitgehend vom Papst persönlich geschrieben sein.