Nein, Erdbeeren sind keine Beeren, sondern Sammelnüsse. Die gelben Punkte auf der Oberfläche der Frucht sind die eigentlichen Früchte (Samen). Die Erdbeere ist somit nur eine Scheinbeere. Botanisch betrachtet gehören Erdbeeren zu der Pflanzenfamilie der Rosengewächse. Die heutigen Erdbeersorten sind allerdings keine Züchtung aus den Walderdbeeren, sondern stammen von der amerikanischen Scharlach-Erdbeere ab, die im 18. Jahrhundert aus Nordamerika eingeführt wurde. Prinzipiell sind sogar die Blüten und Blätter der Erdbeerpflanze essbar.
Wirkungen und Mythen der Erdbeere
Bereits in der Antike galt die Waldfrucht als ein beliebtes Heilmittel, besonders als Erdbeer-Wasser. Der sirupartige Saft löschte nicht nur den Durst, sondern beugte Masern und Pocken vor und stillte Nasenbluten. Ihre wertvollen Mineralstoffe sollen außerdem vor Leber- und Gallenleiden schützen. Noch heute verkaufen Apotheken getrocknete Erdbeerblätter, die als ungesüßter Tee aufbereitet gegen Blasenentzündung, schlechten Atem und Akne helfen sollen. Kosmetikerinnen empfehlen für frischen Teint und schöne Haut eine Gesichtsmaske aus Erdbeersaft und Milch. Eher zweifelhaft ist die angeblich betörende oder sinnliche Wirkung der Erdbeere.
Viele Vitamine, wenig Kalorien
Erdbeeren bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. Trotzdem bieten reife Früchte ein echtes Geschmackserlebnis. Ihr Gehalt an Fruchtsäuren, Fruchtzucker und Aromastoffen ist dafür verantwortlich. Bei besonders wohlschmeckenden Sorten stehen Zuckergehalt und Säure in einem harmonischen Verhältnis. Aber auch die Festigkeit des Fruchtfleisches und der Saftgehalt beeinflussen den Geschmack. Erdbeeren haben mehr Vitamin C als Orangen. Dazu enthalten sie auch die Mineralstoffe Kalium, Magnesium, Zink, Mangan, Phosphat und Kupfer. Und sie bieten Carotinoide, Gerb- und Farbstoffe. Ihr durchschnittlicher Energiegehalt liegt bei 33 Kilokalorien (138 Kilojoule) pro 100 Gramm.
Kauf und Lagerung
Einmal gepflückte Erdbeeren reifen zu Hause nicht mehr nach. Deshalb sollte man nur wirklich reife Früchte kaufen. Sie sind allerdings auch sehr anfällig gegen Schimmelpilze. Und sie sind sehr druckempfindlich. Erdbeeren sollte man demnach also möglichst frisch verzehren oder verarbeiten. Wer einen ganzen Kübel nicht rasch verbrauchen kann, hat mehr davon, sich kleinere Mengen zu besorgen. Der möglicherweise günstigere Preis landet sonst leider verschimmelt im Müll. Erdbeeren lassen sich allerdings gut einfrieren, sowohl im Ganzen, noch besser als Mus. So kann man Erdbeerkuchen oder Vanillepudding mit Erdbeersauce ein ganzes Jahr über genießen.
Erdbeeren für Selbstversorger
Erdbeeren naschen „von der Hand in den Mund“, davon sind besonders Kinder immer wieder begeistert. Im Garten, aber auch in Balkonkistchen lassen sich verschiedenste Sorten sehr gut anbauen. Die Auswahl an Erdbeerpflanzen ist groß und umfasst Hänge- und Klettervarianten, große und kleinere Früchte, ein- oder mehrjährige Exemplare. Wichtigste Voraussetzung für ein Gedeihen ist viel Sonne. In der Wachstumsphase benötigen die Erdbeeren regelmäßiges Gießen, etwas Bodenpflege und Düngung. Dazu werden die Jungpflanzen am besten mit einer dünnen Kompostschicht abgedeckt.
Etikettenschwindel
Die gesamte Erdbeerernte der Welt würde nicht ausreichen, um die verkauften Erdbeerjoghurts mit echten Früchten herzustellen. Auch der Fruchtgehalt in fertigen Müslimischungen oder Eissorten in meist geringer, als man es gerne haben würde. Zeit und Aufwand lohnen sich also allemal, sich mit einem Korb voll frischer Erdbeeren selbst in die Küche zu stellen.