Erasmus+, das EU-Förderungsprogramm für Bildung, Jugend und Sport, hat das Ziel junge Menschen in Europa zusammen zu bringen und ihre Bildung zu fördern. Auch Christoph hat schon an mehreren Projekten teilgenommen und erzählt von seinen Erfahrungen.
Ausgabe: 2016/33, Erasmus+, Jugend in Aktion,
16.08.2016 - Dominik Hennerbichler
Bei den Jugendbegegnungen (engl.: „Youth Exchange“) treffen sich Jugendliche aus verschiedenen Ländern, um sich gemeinsam mit einem Thema zu beschäftigen, das sie selbst und andere Menschen betrifft, zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Armut, Rassismus, Sport, Musik, Umweltschutz oder Kultur. Die Treffen dauern zwischen fünf und 20 Tagen, je nach Thema. Kosten für Anreise, Unterkunft und Verpflegung werden in der Regel von Erasmus+ übernommen. Teilnehmer/innen brauchen nur ein wenig Taschengeld.
Besser als Urlaub
Der junge Mühlviertler Christoph war schon bei mehreren Treffen dabei. „Das erste Projekt, an dem ich teilgenommen habe, war ein Youth Exchange von vier europäischen Städten“, erzählt der 22-Jährige. Darunter waren Spanier, Italiener, Rumänen und Österreicher. Innerhalb von drei Jahren besuchten sich die Gruppen gegenseitig in ihren Städten, jeweils zehn Tage lang. „Beim ersten Treffen waren noch ein wenig Berührungsängste da, aber schon nach den ersten beiden Tagen kamen wir mit den anderen Jugendlichen ins Gespräch.“ Die Teilnehmer/innen teilten sich zu Beginn in vier Workshop-Gruppen auf. Eine Gruppe beschäftigte sich im Laufe der Woche mit den jeweiligen Traditionen, eine andere nahm sich den Umweltschutz zu Herzen. Im dritten Workshop wurde an einem Kunst-Projekt gearbeitet und die vierte Gruppe machte sich die Dokumentation des Exchanges mit Fotoapparat und Videokamera zur Aufgabe. „Neben den Workshops gab es auch viele Exkursionen in den verschiedenen Regionen“, erzählt Christoph. „Ich habe gelernt, dass man ein Land am besten kennenlernt, indem man mit Einheimischen zusammenlebt. Ob kulinarisch oder kulturell, wenn man sich auf den anderen einlässt, gewinnt man die meiste Erfahrung. Es ist besser als Urlaub“, ist der junge Mühlviertler überzeugt. Und Christoph hat sich schon wieder für ein Projekt angemeldet: „Diesmal geht es in den hohen Norden. In Norwegen werde ich mit anderen vor allem die Natur erforschen. Ich bin sehr gespannt und freue mich schon riesig.“
Europa entdecken
Neben den Austäuschen bietet der Europäische Freiwilligendienst (EFD) jungen Menschen die Möglichkeit, für einige Zeit ins Ausland zu gehen. Dort können sie sich in einem gemeinnützigen Projekt oder in einer Organisation engagieren, wie z.B. einem Jugendzentrum, einem Biobauernhof oder einer Pflegeeinrichtung. Es sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich und die Liste der möglichen Einsatzorte ist vielfältig. Seit 1996 haben mehr als 100.000 junge Menschen daran teilgenommen. Unterstützt durch das EU-Jugendförderprogramm verbringen die Jugendlichen zwei Monate bis zu einem Jahr im Ausland. Allein im Jahr 2014 konnten europaweit 10.000 Jugendliche einen solchen Freiwilligendienst im Ausland absolvieren und bis Ende 2020 sollen ingesamt weiterer und 100.000 junge Freiwillige gefördert werden. Katharina Bertsch war ein Jahr in Rumänien in einem Kinderheim sowie in der Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche tätig. „Ich durfte wichtige Aufgaben und Verantwortungen übernehmen, eigene Projekte umsetzen und die Kinder im Alltag begleiten. Meine Freizeit habe ich mit anderen Freiwilligen und neuen Freunden verbracht – Bukarest bei Tag und Nacht erkundet, Rumänien bereist, Interkulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Museen besucht.“
Vielleicht ist ja auch ein Projekt für dich dabei oder du möchtest ein eigenes Projekt auf die Beine stellen. Alle Informationen, Kontakt und Erlebnisberichte von anderen jungen Menschen findest du unter www.jugendinaktion.at