Sensenmähen – die Bewahrung eines alten Handwerks und gleichzeitig eine ungewöhnliche Sportart. Drei junge Oberösterreicherinnen erzählen von ihrem Hobby.
Ausgabe: 2016/28, Sensenmähen, Landjugend
12.07.2016 - Sarah Parnreiter
„Ich kann mich eigentlich gar nicht mehr so genau daran erinnern, wann ich zum ersten Mal eine Sense in der Hand hatte“, sagt Lisi Miglbauer, die das Sensenmähen am elterlichen Bauernhof lernte. Wenig überraschend also, dass sie sich am 26. Juni beim Landeswettbewerb im Sensenmähen der Landjugend den zweiten Platz in ihrer Altersklasse sichern konnte. Auch Anna Thaller, die auf dem ersten Platz landete, wuchs mit dem Handwerk auf, schon gegen Ende der Volksschulzeit durfte sie zum ersten Mal selbst mit der Sense ans Werk gehen.
Anna setzt auf Krafttraining
Beim Wettbewerb läuft das Mähen dann aber doch anders ab als auf dem Bauernhof. Je nach Wertungsklasse müssen unterschiedlich große Felder abgemäht werden. Dabei beurteilen die Schiedsrichter nicht nur die Geschwindigkeit der Teilnehmer/innen, sondern auch, wie sauber die Parzelle gemäht wurde. Anders als Anna und Lisi trat Elisabeth Rachbauer in der Profiklasse an. „Wir müssen größere Felder mähen und verwenden längere Sensen ab 90 cm Blattlänge“. Das erfordert einiges an Training.
Wichtig sei es vor allem, immer wieder zu mähen und so Ausdauer aufzubauen, sagt Elisabeth. Anna setzt zudem auf Krafttraining. Hilfreich sind auch Übungseinheiten mit anderen Mäher/innen, bei denen mit den anderen über die Technik gefachsimpelt werden kann. „Da kann man sich immer wieder von jemandem etwas abschauen“, verrät Anna. Auch Lisi ist froh über das gemeinschaftliche Üben: „Wenn man alleine ist, dann ist es nicht so lustig und dann trainiert man auch weniger – zumindest geht‘s mir so!“ Von ihrem Trainer erhielt sie immer wieder wichtige Tipps zur Verbesserung der Technik.
Ganz selbstverständlich
Auf die Trennung zwischen Mädl- und Burschenwettbewerben angesprochen reagieren die drei gelassen. Elisabeth meint, dass die Burschen einfach mehr Ausdauer und Kraft hätten, also sei es nur fair, dass sie größere Flächen abzumähen haben. Es gäbe ja beim Schifahren auch ganz selbstverständlich getrennte Damen- und Herrenbewerbe, erklärt Lisi, die sich nie von jemandem belächelt fühlt. Denn selbst wenn es bei den Damen weniger Teilnehmerinnen gibt, müsse man trotzdem „gut drauf sein und trainieren“, um eine gute Platzierung erreichen zu können.
Für die drei hat sich das Training ausgezahlt und sie konnten in Ulrichsberg gemeinsam mit knapp 100 anderen Mäher/innen ihr Können unter Beweis stellen, angefeuert von vielen Zusehern.