Als Nachhilfelehrer neben dem Studium war so manches Geld hart verdient. War mir doch nicht immer gleich von Anfang an klar, was meine Schützlinge mit dem einen oder anderen Ausdruck meinten. Ein kleiner Auszug aus meiner kurzen „Lehrer-Karriere“.
Ausgabe: 2016/34, Fremd(e)wörter,
23.08.2016 - Dominik Hennerbichler
„Mein Vater hat Millionen Beinvögel“, las ich und musste lange überlegen, was denn nun das Hobby des Vaters meines Nachhilfeschülers war. „Na, die machen den Honig!“, erklärte mir der kleine Pauli. Da endlich fiel der Groschen. Für Klein-Pauli, der aus den tief-sten Tiefen des Mühlviertels stammte, waren Bienen eben „Bei(n)vögel“, ein Dialektbegriff, der mir bis dato gänzlich unbekannt war.
„Im Urlaub verbrachten wir zwei Tage im Teschewe.“ Das „im“ schon in ein „in“ ausgebessert, fragte ich Mimi, wo denn dieses Teschewe sei und ob es dort schön gewesen ist. „Aber Herr Lehrer, der Teschewe fährt durch ganz Frankreich, der ist nicht nur an einem Ort.“ Hatte ich doch glatt den „train à grande vitesse“, kurz „TGV“ genannt, für einen Urlaubsort gehalten. Auch stellte sich später „Bye-Bye-One“ als das italienische Bibione oder „Funcarver“ als das kanadische Vancouver heraus. Dass mit „Wetliner“ kein Transportmittel auf Gewässern, sondern ein (Grüner) Veltliner gemeint ist, war nur ein weiteres Highlight meiner überschaubaren Nachhilfelehrer-Karriere. Machen Sie mit: Welches „Fremdwort“ bereitete Ihnen schon Kopfschmerzen? Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.