Schon putzen sich die Backstuben heraus, machen sich Keksformen und Rührschüsseln bereit, scharren Knethaken und Teigkarte in den Startlöchern: Advent ist Backzeit. Und er ist fruchterregend.
Ausgabe: 2015/48
25.11.2015 - Ernst Gansinger
Übers Jahr sind gewisse Früchte bei weitem nicht so sehr in der Auslage des Geschmacks wie im Advent. Äpfel und Birnen, Orangen und Mandarinen, Erd- und Walnüsse, Zwetschken und Weintrauben – sie alle ziehen jetzt besondere Kleider an, sind dann Dörräpfel, Kletzen oder Aranzini, tauchen ein in heiße Getränke, vermengen sich mit anderen Zutaten zu köstlichen Süßspeisen. Je einer Obstsorte soll an den vier Adventsonntagen ein DenkMal gewidmet werden. Den Beginn machen die Birnen, die sich durch Dörren in Kletzen umbenennen lassen. Im süddeutschen Sprachraum gibt es für gedörrte Birnen auch den Ausdruck „Hutzeln“, der einst Dörrzwetschken meinte. Der Name Kletzen dürfte „Gespaltenes“ bedeuten – die Birnen müssen vor dem Dörren geteilt werden. Hutzeln sind „Verschrumpelte“.
Machen Sie mit. Schicken Sie uns bis 4. Dezember 2015 weitere Mundartausdrücke für Obstsorten. Wir verlosen ein Kletzenbrot. Adresse: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at