In Städten des globalen Südens können Slumbewohner kein Obst oder Gemüse anbauen. Gesunde Kost wird zum Luxus. Gerade die Ärmsten sind auf Industrienahrung angewiesen. Zivilisationskrankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck sind die Folgen. Aufgrund der doppelten Krankheitsbelastung durch Infektionskrankheiten und durch chronische Krankheiten werden im globalen Süden Medikamente häufig in ganz anderen Kombinationen als bei uns in Österreich eingesetzt. Die sich ergebenden Wechselwirkungen sind wenig erforscht, zumal im globalen Süden kaum Erhebungen unerwünschter Nebenwirkungen erfolgen. Bis 9. Oktober führt die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eine Umfrage durch. Ziel ist es, das Nebenwirkungspotenzial von Arzneimitteln besser zu verstehen. Das gilt besonders für neu zugelassene Medkamente unter zusätzlicher Überwachung, die mit dem schwarzen Dreieck gekennzeichnet sind. Die EMA-Umfrage ist nur online auf der Website zugänglich – über einen Link auf der rechten Seite ist die deutsche Sprache auszuwählen. Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich weist auf die große Bedeutung der Umfrage für die Menschen im Süden hin. Die Beteiligung ist wichtig, weil die zusätzliche Überwachung neuer Medikamente in ungewöhnlichen Kombinationen unbedingt nötig ist. Das Aussätzigen-Hilfswerk Österreich versteht sich als Menschenrechtswerk der katholischen Kirche im Gesundheitssektor der Entwicklungszusammenarbeit.