Die Fastenzeit ist vorbei. Und was ist geblieben vom Verzicht auf Fleisch und Wurst? – Zumindest keine Angst vor Gemüse in Tempurateig. Ein Unter Uns von Elisabeth Leitner.
Ausgabe: 2015/16
15.04.2015 - Elisabeth Leitner
Die Fastenzeit ist vorbei. Und mit ihr die fleischlose Zeit. Wochenlang habe ich mich von Eierhörnchen, Dinkellaibchen und Käsevariationen ernährt und wurde täglich mit meinen Essgewohnheiten konfrontiert. Der Anfang war hart. Tafelspitz oder Gemüsenudeln: Da brauchte ich vorher nicht lange zu überlegen. Frauen gelten zwar gemeinhin nicht als Fleischtiger, doch ich bin im Buffet fast automatisch bei der fleischlichen Variante gelandet. In der Wurstabteilung war ich eine alte Bekannte. Sich einmal für die fleischlose Alternative zu entscheiden, ermöglichte mir neue Geschmackserlebnisse: Zucchini-Schafkäselaibchen mit Zsatsiki und Kartofferl. Köstlich! Abends ein Butterbrot mit Schnittlauch. Was braucht man mehr? – Die Fastenzeit ist vorbei. Geblieben ist mir, dass ich jetzt öfter auf die fleischlose Variante schiele und keine Angst mehr vor Gemüse im Tempurateig mit Dip habe. – Die Fastenzeit ist vorbei. Zumindest für die Erwachsenen. Der dreijährige Jakob hat beschlossen, dass er Vegetarier bleibt. So wie sein Onkel Stefan. Zumindest bei den Fleischangeboten, die ihm nicht schmecken. Und wenn ihn doch was gustert? „Onkel Stefan ist eh nicht da. Ich mag auch ein Schnitzel.“ Sogar die Kleinen richten es sich schon so, wie sie es brauchen. Skandal!