KOMMENTAR_
Monschein heißt der junge Mann, auch wenn Mondschein noch romantischer klingen würde. Es ist ihm gelungen, für einen Moment von der alles beherrschenden Impfpflicht-Diskussion abzulenken.
Ein Pfarrer, der sich verliebt. Kein wirklich neues Thema, aber ungebrochen interessant. Das Medienecho auf den Rücktritt des sympathischen Steirer Pfarrers war enorm, überrumpelte auch den 40-Jährigen selbst. Dabei hatte er in seiner Abschiedsrede „viele Gründe“ für die Entscheidung „nach langer Überlegung, viel Nachdenken, Begleitung und einigem Ringen“ genannt. Das ist uns doch egal! Eine Frau ist im Spiel, damit sind alle anderen Themen vom Tisch gewischt. Glaubenszweifel, Sakramentenspendung am laufenden Band, Gegensätze in der Gemeinde, …
Ein zweiter Blick auf die Beweggründe ist pastoraltheologisch hoch interessant. Wer übrigens meint, beim Pflichtzölibat gäbe es keine Bewegung, irrt: Dass es heute keine Schande mehr ist, einen geistlichen Beruf aufzugeben, ist Ausdruck eines neuen Menschenbilds, dem Echtheit wichtiger ist als das Wahren des Gesichts.
Das Zeichen des Zölibats ist umso stärker, meint Moraltheologin Angelika Walser, wenn es in aller Freiheit gelebt wird. Wie recht sie hat.
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