KOMMENTAR_
In letzter Zeit schaue ich wieder sehr gerne Filme und Serien in Originalsprache, etwa auf Englisch oder Spanisch. Ich mache das unter anderem, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern.
Neben dem Lerneffekt bewirkt das Rezipieren der Fremdsprache(n)noch etwas anderes: Je mehr ich höre, desto mehr kristallisiert sich für mich der Charakter der einzelnen Sprachen heraus.
Das ist etwas, was mich schon immer fasziniert hat: Laute, die zu Wörtern und Sätzen werden und die der Mensch in Form einer ganz bestimmten Melodie seinem Gegenüber darbietet. Diese Melodie schafft eine einzigartige Identität und eine Verbindung, ein Ich, ein Wir. Ein bisschen wie der Gesang von Vögeln, an dem man bestimmte Arten sofort erkennen kann. Englisch etwa ist nicht einfach nur Englisch, sondern hat je nach Region einen spezifischen Klang und besondere Wörter. Die Eigenheiten in den Sprechweisen der einzelnen Sprecher:innen tragen ihr Übriges dazu bei.
Fremdsprachen zu lernen, ist für mich wie einen neuen Menschen kennenzulernen: Zuerst fühlt es sich seltsam an und ich weiß nicht recht, wohin sich die Beziehung entwickelt. Dennoch lasse ich mich auf die Begegnung ein und wir – die Sprache und ich – fangen im wahrsten Sinne des Wortes an, uns zu verstehen. Schließlich kommen die Schmetterlinge und ich bin verliebt. Die Schönheit einer Sprache zu fühlen ist etwas Unvergleichliches.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN