BRIEF_KASTEN
Der Anschlag am Sonntag auf Gläubige in einer Kirche in Damaskus hat einmal mehr an die bedrohliche Lage vieler Christinnen und Christen im Nahen Osten erinnert – wie an die Gefahren für Minderheiten dort generell.
Die auswärtige Unterstützung für Christen in diesen Staaten ist wichtig, aber vor allem müssen die Machthaber vor Ort die Christ:innen als integralen Teil ihrer Bevölkerung anerkennen – und danach handeln.
Die Ostkirchen sind nämlich alles andere als eine importierte westliche Religion in dieser Weltgegend. Christ:innen gab es im Nahen Osten von Anfang an, er ist die Wiege des Christentums. Die christliche Bevölkerung dort hat – wenn auch nicht religiös, so doch kulturell, sprachlich und im Alltag – mehr mit ihren muslimischen, alevitischen oder drusischen Nachbarn gemeinsam als mit Christen im Westen.
Es wird daher nicht ausreichen, wenn sich nun die aktuellen islamistischen Machthaber in Syrien entsetzt über den Anschlag zeigen, solange es keinen ausreichenden Schutz für christliche Bürger:innen und kein glasklares Bekenntnis dazu gibt, dass das Christentum nicht nur toleriert wird, sondern bleibender Bestandteil der kulturellen Identität des Landes ist.
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