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Wohin geht ‘s? Da steht man vor einer Gabelung oder der Weg ist zugewachsen und man weiß nicht weiter. In harmlosem Gelände mag es nicht schlimm sein – man kommt eben anderswo hin. In Bergen aber kann es gefährlich werden. Selbst erfahrene Leute – man liest es in den traurigen Berichten – können sich verirren. Ein Glück, wenn man seinen Irrtum rechtzeitig bemerkt und Umkehr noch möglich ist. Schlimm, wenn man weder nach vorne noch nach hinten weiterweiß – weil die Kräfte verbraucht sind, oder die Nacht hereinbricht. Gut orientiert zu sein und sich über den Weg zu vergewissern, ist lebensentscheidend. Karten helfen – heutzutage auch eine entsprechende App am Handy. Aber selbst da kann man sich irren.
Wohin es geht – und wie man auch wieder zurückkommt. Das ist eine große Lebensfrage. Doch viele verzichten gerade beim längsten und schwierigsten und zugleich schönsten Weg, den sie zu gehen haben – ihr Leben nämlich – auf eine Orientierungskarte. Die Wegerfahrungen einer Religionsgemeinschaft sind eine solche. Leben aus bloß eigenem Sinn – Schritt für Schritt und von Tag zu Tag – ist wie Gehen ohne Ziel und in der Hoffnung, dass man an Abgründen irgendwie vorbeikommen wird. „Der Weg ist das Ziel“ sagen sie – und bedenken nicht, dass man so eben leicht auf der Strecke liegen bleibt.
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