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Kürzlich wurde die neue Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) wegen ihres äußeren Erscheinungsbildes von der Nationalratsabgeordneten Marie-Christine Giuliani-Sterrer (FPÖ) an den Social-Media-Pranger gestellt und in den Kommentaren zum Posting „digital hingerichtet“. Dass ihr das nicht einfach passiert ist, scheint klar: Giuliani-Sterrer war lange genug als Radio- und TV-Moderatorin im Mediengeschäft tätig. Sie weiß, was sie tut.
Ja, der Konkurrenz- und Geschlechterkampf beginnt heutzutage schon früh – und es scheint, dass das Aussehen, das Auftreten und Performen schon Kinder und Jugendliche über die Maßen beschäftigt – im realen Schulalltag genauso wie in den Untiefen sozialer Medien. Diese ungesunde Fokussierung auf das, was nach außen hin sichtbar ist, verstärkt sich um ein Vielfaches, wenn Menschen im Rampenlicht stehen. Die fachliche Qualifikation, um die es im Job als Gesundheitsministerin geht, scheint völlig irrelevant.
In Wahrheit stehen sich hier eine Impfbefürworterin (Schumann) und eine Impfgegnerin (Giuliani) gegenüber. Dem wissenschaftlichen Diskurs stellt sich Giuliani nicht. Stattdessen wird Schumann aufgrund ihres Äußeren abqualifiziert. Schäbig.
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