KOMMENTAR_
Als Direktor des Jesuitengymnasiums Canisius-Kolleg Berlin löste Pater Klaus Mertes im Jänner 2010 eine Aufdeckungswelle von sexuellem und physischem Missbrauch an jungen Leuten in kirchlichen und nichtkirchlichen Bildungseinrichtungen in Deutschland aus. Ins Rollen kam die Angelegenheit damals, als drei ehemalige Schüler dem Jesuiten von ihren sexualisierten Gewalterfahrungen in den 70er- und 80er-Jahren berichteten. Pater Mertes nahm sich der Sache an, um das Schweigen über und die Vertuschung von Missbrauch zu brechen. Für seinen Einsatz zur Öffentlichmachung und Aufklärung von Missbrauch und für seine theologischen Beiträge zu den Ursachen wurde Mertes am Mittwoch mit dem Theologischen Preis der Salzburger Hochschulwochen gewürdigt.
Klaus Mertes, geboren am 18. August 1954 als Sohn einer Diplomatenfamilie in Bonn, studierte Slawistik und Klassische Philologie. Mit 23 Jahren trat er in Münster in den Jesuitenorden ein und schloss Studien der Theologie und Philosophie an. Zum Priester geweiht wurde er 1986. Mertes war Direktor des Berliner Canisius-Kollegs (2000 bis 2011) und des Kollegs St. Blasien im Schwarzwald (2011 bis 2020). Der Jesuit und Seelsorger in Berlin ist Autor mehrerer Bücher und schreibt immer wieder Kolumnen in verschiedenen Zeitungen.
Lesen Sie auch:
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN