BRIEF_KASTEN
Es erschien als Weihnachtsgeschenk aus dem Vatikan, als am 18. Dezember das Schreiben „Fiducia supplicans“ veröffentlicht wurde. Das vom Papst genehmigte Dokument gab die Erlaubnis, dass nicht verheiratete, wiederverheiratete oder homosexuelle Paare gesegnet werden dürfen.
Selbst wenn die vielen „aber“ beim Lesen einen schalen Beigeschmack erzeugten, war es doch ein Schritt nach vorne. Denn vor zwei Jahren schärfte dieselbe Kongregation für die Glaubenslehre noch ein striktes Nein zur Segnung homosexueller Partnerschaften ein. Da hat sich die Kirche mit „Fiducia supplicans“ wirklich bewegt.
Doch der Protest kam rasch und heftig. Eine Reihe von Bischofskonferenzen erklärte, die Segnung homosexueller Paare weiterhin zu verbieten. Rom ruderte mit einem weiteren Dokument prompt zurück: Ein solcher Segen dürfe ohnehin nur wenige Sekunden dauern ...
Die vatikanische Glaubensbehörde ist gegenüber der Macht der Konservativen eingeknickt. Sie fuhr einen „Segens-Slalom“. Leider hat sie nach wenigen Toren eingefädelt und steht nun betreten am Pistenrand.
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