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Seit Monaten wird in Österreich sondiert, verhandelt, abgebrochen, wieder verhandelt – der ganze Aufwand dient dazu, um zu einer Regierung zu kommen. Es zeigt sich: Erfolgreich verhandeln ist nicht einfach. Vielleicht sollten sich die österreichischen Regierungsverhandler einen himmlischen Patron als Helfer erwählen. Wer das sein könnte? – Abraham natürlich. Im Buch Genesis (Kapitel 18) lesen wir von der wunderbaren Begegnung mit drei Männern und dem Herrn bei den Eichen von Mamre mit Abraham und seiner Frau Sara. Schließlich möchte der HERR noch klären, ob das Klagegeschrei über Sodom und Gomorra berechtigt ist. Nun beginnt Abraham aktiv zu werden. Der Herr solle doch nicht mir nichts, dir nichts die Städte vernichten, sondern einmal nachdenken und auf die Gerechten schauen, die dort leben. Sollten sich fünfzig Gerechte in der Stadt befinden, solle der Herr doch nachsichtig sein. Dieser ging darauf ein, die ganze Stadt zu schonen wegen fünfzig Gerechter. Schließlich konnte Abraham den Herrn noch herunterhandeln auf 45, 40, 30, 20 und letzlich auf zehn Gerechte.
Wenn es um das Erbarmen geht, lässt der Herr mit sich reden. Die Geschichte bleibt auf jeden Fall beeindruckend, auch wenn sie schlussendlich nicht gut ausgegangen ist und alles Verhandeln umsonst war. Das Buch Genesis ist schwer zu verstehen, unsere Regierungsverhandler auch.
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