KOMMENTAR_
Ich habe in der Ausgabe Nr. 42 der KirchenZeitung ein Interview mit Pfarrer Klaus Dopler gelesen, der sich unter anderem auch ein Priesteramt auf Zeit für alle vorstellen kann. Deshalb habe ich noch einmal im Katechismus der katholischen Kirche mit dem Wesen des Priestertums und der Priesterweihe auseinandergesetzt. (...)
Das Amtspriestertum steht im Dienst dieses gemeinsamen Priestertums. Es bezieht sich auf die Entfaltung der Taufgnade aller Christen. Es ist eines der Mittel, durch die Christus seine Kirche unablässig aufbaut und leitet. Deshalb wird es durch ein eigenes Sakrament übertragen, das Sakrament der Weihe. Der Priester handelt kraft des Weihesakraments in persona Christi. Dieses Priestertum ist ein Dienst. Es ist ganz für Christus und die Menschen da. Es hängt völlig von Christus und seinem einzigen Priestertum ab und wurde zugunsten der Menschen und der Gemeinschaft der Kirche eingesetzt (KKK 1551). In der lateinischen Kirche werden alle geweihten Amtsträger, mit Ausnahme der ständigen Diakone, aus gläubigen, zölibatär lebenden Männern gewählt, die den Willen haben, den Zölibat „um des Himmelreichs willen“ (Mt. 19,12) beizubehalten (KKK 1579). Mit der Weihe empfängt der Geweihte ein unauslöschliches Siegel. Er kann danach nicht mehr heiraten, da er die völlige Hingabe für Christus und seine Braut, die Kirche versprochen hat.
Im Sakrament der Ehe wird die Hingabe an den Mann beziehungsweise die Frau für den Dienst in der Familie versprochen. So wie man nicht ein Eheversprechen auf zum Beispiel zwei Jahre geben kann, kann es auch kein Priestertum auf Zeit geben, denn es bedarf der völligen Hingabe des Lebens für diesen Dienst.
Wir alle müssen umkehren, um die Gnade wieder voll leben zu können, einander in Liebe dienen, so wie Christus uns gedient hat. Aus den Sakramenten und im persönlichen Gebet können wir Kraft schöpfen aus der Quelle des Lebens, damit wir trotz unserer Schwächen Christus sichtbar werden lassen im Dienst am Anderen. Wir können als Laien die Priester nur unterstützen, damit sie frei sind für ihre priesterlichen Dienste und den Herrn der Ernte bitten, mehr Arbeiter in seinen Weinberg zu senden mit der Gewissheit, dass er das zur rechten Zeit tun wird.
Elisabeth Forstner, St. Marienkirchen an der Polsenz
In der KirchenZeitung vom 13. Oktober liest man von einer Reise des Bibelwerks ins Heilige Land. Diese Reise wird als eine ‚Fahrt nach Israel‘ beschrieben, wobei auch Bethlehem und Jerusalem besucht werden. Das Ziel der Reise wird damit politisch nicht exakt benannt. Damit wird auch das anhaltende Unrecht, das den Palästinensern seit der Eroberung durch zionistische Verbände (gemeint ist offenbar die israelische Armee, Anm.) seit 1948 angetan wird, ausgeblendet. Völkerrechtlich exakt müsste wenigstens von einer Reise nach ‚Israel und in die seit 1967 durch Israel besetzten Gebiete Palästinas‘ die Rede sein. Eine Fahrt ins Heilige Land sollte auf Basis unseres biblischen Glaubens an Jesus Christus auch die aktuelle politische Situation in den Blick nehmen, sonst werden wir unserem Glauben nicht gerecht.
Dr. Meinrad Schneckenleithner, Lichtenberg
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