KOMMENTAR_
Zu KiZ Nr. 40.
Ich muss unserem geschätzten Bischof widersprechen, wenn er meint: „Der Zukunftsweg der Diözese Linz hängt nicht von veränderten Zulassungsbedingungen zum Weiheamt ab. Selbst wenn wir verheiratete Priester hätten, bräuchten wir die Strukturreform.“
Bischof Scheuer vergisst hier die Frauen. Mit verheirateten Männern ist es, da hat er recht, nicht getan. Ich bin überzeugt, dass es genügend Berufungen zum Priesteramt und damit zum Leitungsamt gibt. Gott ist es, der Menschen zu diesem Dienst beruft, und nicht die Kirche. Ich bin genauso überzeugt, dass Gott nicht wie die Kirchenleitung bei der Berufung zwischen Männern und Frauen unterscheidet. Dass die Kirchenleitung nicht alle Weiheämter für Männer und Frauen gleichermaßen öffnet, ist das Grundübel, aus dem sich die derzeitige Notlage der Kirche zwanglos ableiten lässt.
Die Strukturreform in der Diözese wird vielleicht, eher nicht, auf Dauer funktionieren. Die Christen in der Pfarre wollen, dass die Kirche durch qualifizierte Pfarrleiter in der Pfarre repräsentiert wird, die auch tatsächlich in der Pfarre präsent sind. Die Erosion im Pfarrleben wird weitergehen, die Verbindung zwischen Pfarrleitung und Pfarrbevölkerung wird weiter schwächer werden. Das Grundübel (siehe oben) wird auch durch die Strukturreform nur weiter verwaltet.
Dr. Franz Penninger, Wolfsegg am Hausruck
Zu „Zeit für Zukunft“, Nr. 40, S. 1.
Die Diözese Linz bastelt bekanntlich seit geraumer Zeit an ihrem sogenannten. Zukunftsweg unter dem Prätext „Kirche weit denken“. In diesem Zusammenhang titelt die KirchenZeitung auf S. 1 der Nr. 40 nun sogar „Zeit für Zukunft“. Aber was soll das heißen? Vielleicht die Zukunft bereits in die Gegenwart hereinholen? Was natürlich in jeder Hinsicht ein Ding der Unmöglichkeit wäre.
Im Übrigen möchte ich dazu nur Papst Benedikt XVI. zitieren, der am 13. September 2008 in einer Predigt auf der Esplanade des Invalides, Paris, zum Verhältnis Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft unter anderem gesagt hat: „Der Götze ist eine Täuschung, denn er bringt seinen Betrachter von der Wirklichkeit ab, um ihn ins Reich des Scheins zu verbannen. Aber ist dies nicht eine Versuchung, die unserer Epoche eigen ist, die die einzige ist, auf die wir wirksam einwirken können? Die Versuchung, eine Vergangenheit, die nicht mehr ist, zu vergötzen und dabei deren Mängel zu vergessen; die Versuchung, eine Zukunft, die noch nicht existiert, zu vergötzen und dabei zu glauben, dass der Mensch mit seinen Kräften allein das Reich ewiger Glückseligkeit auf der Erde schaffen kann.“
Dr. Johann Hahn, Perg
Zu KiZ Nr. 38, S. 15, Serie „Mensch und Tier“.
Zur Frage, ob Menschen guten Gewissens Fleisch essen dürften: Genesis 9,3–4: „Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen. Das alles übergebe ich euch wie die grünen Pflanzen. Nur Fleisch mit seinem Leben, seinem Blut, dürft ihr nicht essen.“ In Markus 7,14–23 erklärt Jesus alles für „rein“! „Überdosis“ wird sicher auch bewertet.
Helena Schütz, Obernberg
Pfarrer Johannes Laichner schrieb in den Bibelkommentaren von der Barmherzigkeit Gottes als „leerer Worthülse“ im Mund von Predigern und von der „Barmherzigkeitskeule“ kirchlicher Amtsträger. Er schrieb auch, dass wir auf dieser Welt seien, „um den Himmel zu verdienen“. Ich habe in der katholischen Kirche anderes gelernt: Gott gibt uns in seiner Güte viele Geschenke, die wir nicht verdienen. Wir müssen den Himmel nicht verdienen und wir können ihn auch nicht verdienen. Aus Liebe zu Gott und als Dank an ihn wenden wir uns vom Bösen ab und geben uns ganz Gott hin. Aus Liebe gelingt uns das viel eher, als wenn wir damit etwas für uns verdienen möchten. Unsere Beziehung zu Gott ist eine Liebesbeziehung oder sollte eine sein.
Pfr. Helmut Rohner, Dornbirn
Zu „ Gemeinsamer Wort-Gottes-Sonntag“, Nr. 40/13
Es ist zu begrüßen, dass sich die Kirche mehr mit der Bibel beschäftigt. Ich blättere und finde:
1. Genesis 2,18: Gott sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt.
2. 1 Timotheus 3,2: Der Bischof ... soll verheiratet sein ...
3. 1 Timotheus 4,1–3: Später werden sich manche ... den Lehren von Dämonen zuwenden ... und die Heirat verbieten ...
Herbert Hölzl, Linz
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