KOMMENTAR_
Zu „Es braucht EU-Rauswurfregeln“ in Ausgabe 30 und zur folgenden Leserbrief-Diskussion:
(...) Seit der Aufklärung Ende des 18. Jahrhunderts haben sich aber die Menschenrechte durchgesetzt, im Prinzip nach dem Wahlspruch „Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit“. Sie sind es, die die EU prägen sollen, sie sind der wesentliche Gegenpol zu einem „Gottesstaat“, sind keinesfalls eine „Gottlosigkeit“ oder eine „linksliberale (?) Zeitgeistströmung“. Sie sind primär das Eingangstor zur Aufnahme in die EU und natürlich haben Ungarn und Polen sie freiwillig unterschrieben, bevor sie beitraten. (...)
Gemäß Beschluss des II. Vatikan. Konzils wurde in „Dignitatis humanae“ die Religionsfreiheit anerkannt und wurde die Forderung nach einem „katholischen Staat“ fallen gelassen. Dem Katholiken wurde in „Gaudium et spes“ (Art. 10) die Gewissensfreiheit als oberste Richtschnur seines Handelns zugestanden (...). Dass in früheren Zeiten in Europa die Herrscher ihre Legitimität und Unantastbarkeit von der Staatsreligion abgeleitet haben und deren Gebote zu Staatsgesetzen machen konnten, scheint heute den Regierenden einiger EU-Länder zu gefallen. Wenn der Herr Chefredakteur der KirchenZeitung das als „dreisten Missbrauch des Christentums“ empfindet, so kann man ihm nur beipflichten.
Dipl.-Ing. Hildebrand HARAND, Wilhering
LGBT mag einem gefallen oder nicht. Doch was Polen und Ungarn betrifft, haben sie beim Beitritt mit Unterschrift besiegelt, EU-Recht anzuerkennen. Bei Einhaltung von EU-Regeln gibt es viel Geld aus Brüssel.
Auf diese Milliarden wollen die Regierenden in Warschau und Budapest nicht verzichten; die Umsetzung gewisser Regeln aber versuchen sie zu umgehen, um ihr eigenes nationalistisches Süppchen zu kochen. Medienvielfalt und -freiheit sind in Ungarn abgeschafft. EU-Gelder werden z. T. zweckwidrig und „nepotistisch“ verwendet. In Polen versucht man beharrlich, die Justiz an die Kandare zu nehmen. Die liberale Demokratie trachtet man in beiden Staaten zu untergraben und schleichend in eine Autokratie zu transformieren.
Die Masche, all ihre Regelbrüche hinter der Monstranz einer (instrumentalisierten) Katholizität zu verbergen, ist ein Ablenkungsmanöver. (...)
Franz Pichler, Perg
Kardinal Schönborn sorgt sich in der Kolumne einer Gratiszeitung um Afghanistan und fragt „Wie wird es mit den Frauenrechten aussehen?“. Ich wundere mich, dass ein hoher katholischer Würdenträger so zu fragen wagt. Wie schön wäre es, wenn die Katholische Kirche in der Frage der Frauenrechte selbst mutig voranginge und für die ganze Welt Vorbild der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau wäre? Dann hätte auch die Frage des Kardinals Glaubwürdigkeit und Berechtigung.
Dr. Harald Prinz, Enns
[In meinem Leserbrief in Ausgabe 32] zweifelte ich noch an der Ernsthaftigkeit der Werbung für das 1-2-3 Ticket. (...)
Heute ist ein Glückstag für das Klima. Das Klimaticket geht ab 26. Oktober auf Schiene. Ein erstes Etappenziel ist geschafft. Danke allen Verhandlerinnen und Verhandlern für den langen Atem. Es ist nicht nur ein Glückstag fürs Klima, sondern für das Leben.
Brigitta Huber, Timelkam
Zu „Reste gar nicht entstehen lassen“ in Ausgabe Nr. 33:
Nun, in einer Großküche ist es wohl anders als in einem Zwei-Personenhaushalt. Reichliches Gemüseangebot von meinem Garten und „was ist noch im Kühlschrank“ erfordern Kreativität (für die ich sehr dankbar bin) und zaubern wunderbare Menüs auf den Tisch. Erst im höheren Alter hole ich mir auch Anregungen aus dem Netz, oft überraschend. Also, Mut zu den Restln und Freude am Kochen und Genießen!
Johanna Staudinger, per E-Mail
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