KOMMENTAR_
Zu KiZ Nr. 13
Die Idee der Pfarre Eitzing, die Namen der Spender, die 100 Euro für die Kirchenrenovierung spenden, auf Granittafeln einzugravieren und als Weg auszulegen, ist sicher gut gemeint. Doch bei mir hinterlässt das einen unguten Nachgeschmack. Wie ticken Menschen, die ihren Namen am „Walk of Fame“ auch noch beleuchten lassen? Heißt es nicht: „Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut.“? (Mt 6,1–4) Und vor allem: Wie geht es den anderen Menschen dabei, die vielleicht nur 20 Euro geben können? Oder jenen, die jahrelang ihre Arbeitskraft für die Pfarre geben?
Mir ist bewusst, dass das Instandhalten von alten Gebäuden ein riesiger finanzieller Kraftakt ist. Aber die Diözese wird sich überlegen müssen, ob das Geld nicht besser bei der direkten Seelsorge angelegt wäre. Indem zum Beispiel der Posten eines Jugendleiters finanziert wird oder einige Stunden für die Seelsorge im Altenheim usw. Denn sonst haben wir zwar schöne Kirchen, aber keine Menschen mehr, die diese füllen. Ingrid Bernecker, Wels
Im Sinne der Ökumene ist es sehr gut vorstellbar, dass die katholische Kirche den Karfreitag als Feiertag gegen den 8. Dezember eintauscht. Da die meisten Menschen in Österreich den „Maria-Empfängnis-Tag“ ohnehin nicht mehr als kirchlichen Feiertag, sondern als Einkaufstag betrachten und zu Tausenden in die Einkaufstempel pilgern, ist dieser Feiertag m. E. nicht mehr notwendig.
Richard Mairinger, Attnang
Warum umständlich, wenn es einfach auch ginge? Den Karfreitag für alle mit christlichem Glaubensbekenntnis freigeben, dafür den 8. Dezember (Mariä Empfängnis) ersatzlos streichen. Der 8. Dezember ist an der bayrisch-österreichischen Grenze schon immer ein Streitpunkt. Diese Regelung wäre österreichweit anwendbar und es gäbe keinen Fleckerlteppich. Andersgläubige genießen ja auch die christlichen Feiertage, sie müssten einen für sie wichtigen Feiertag in Absprache mit dem Arbeitgeber für einen christlichen eintauschen. Heinrich Schmölzer, Antiesenhofen
Zum Leserbrief „Ich bin eine Mission“,
Herr DI Harand hat in seinem Leserbrief ganz richtig die eigentlich falsche deutsche Aussage „Gehet hin in Frieden“ thematisiert, denn „Ite missa est“ heißt sinngemäß: „Geht, ihr seid gesendet“. Zu jeder Sendung gehört aber auch ein Sendungsauftrag. Bei uns in der Pfarre sagt unser Pfarrer deshalb seit vielen Jahren nach dem Segen: „Geht und seid auch ihr ein Segen für jene Menschen, denen ihr begegnet.“
Ich finde, dass dies ein hervorragend formulierter Sendungsauftrag ist, der auch in gewisser Weise das Gebot der Nächstenliebe mit einschließt. Man wird als Gottesdienstbesucher da schon auch ein bisschen gefordert, und das ist gut so.
Wolfgang Ortner, Wels
Zum Interview in Nr. 12, S. 4.
(...) Die Aussicht auf eine lebenswerte Umwelt schrumpft jeden Tag, und alle noch so drastischen Aufrufe zur Änderung unseres Lebensstils verhallen an einer Mauer von Gleichgültigkeit.
Die Jugend, die einer verseuchten Zukunft entgegengeht, hat mit ihren Freitagsdemos die Brisanz der Lage erkannt, steht aber mit ihrer Aktion während der Unterrichtszeit mit dem Rücken zur Wand. Und darum mein Appell: Greifen doch wir Älteren mit unseren Organisationen parteienübergreifend den Hilfeschrei unserer Jugend auf, und gehen wir freitags (gestaffelt nach den vier Vierteln Oberösterreichs) in Linz auf die Straße. Ich finde, es ist höchste Zeit, zu zeigen, dass ihr Anliegen auch unseres ist.
Herma Brandstetter, Pensionistin, Grein
Mir haben unzählige Menschen zum Tod meines Mannes die Hand gedrückt oder mich umarmt. Ich möchte mich dafür nochmals ganz herzlich bedanken. Etwas Besonderes war es, auch von unseren türkischstämmigen österreichischen Nachbarn ebenfalls diese Geste zu bekommen. Überrascht war ich auch, als ich „meine syrische Familie“ zum Requiem begrüßen durfte. Auch Afghanen drückten mir die Hand und umarmten mich. Christen und Muslime – die große Welt!
Ich würde unserer Bundesregierung die Erfahrung wünschen, dass wir alle Brüder und Schwestern auf unserem Planeten Erde sind, dass wir – grenzenlos – füreinander Verantwortung tragen, einander gernhaben dürfen und dieses Gefühl wunderschön ist. Oft schäme ich mich für sie, wenn sie ihre Macht ausübt, um Menschen, auch Österreichern, das Leben schwer oder unerträglich zu machen.
Martin Luther King, der sich als Schwarzer in den USA für Gerechtigkeit einsetzte und dafür erschossen wurde, sagt:
„Finsternis kann man nicht durch Finsternis vertreiben. Das kann nur das Licht.
Hass kann man nicht durch Hass heilen. Das kann nur die Liebe.“
Christa Falkensteiner, Bad Ischl, Pfarre Pfandl
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. An: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at
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