KOMMENTAR_
Was ist los mit unserer Gesellschaft? Eigentlich müssten wir alle jeden Freitag mit unseren Kindern und Jugendlichen streiken angesichts der Ignoranz, die unsere Regierungen den Anliegen der Gesellschaft entgegenbringen: Tempo 140 auf Autobahnen, dritte Piste in Schwechat und jetzt die Diffamierung der Schüler als Schulschwänzer, wo doch jeder weiß, dass die Engagierten zu den Demos gehen. Wenn wir jetzt unsere Jugend alleinlassen, werden wir uns in 20, 30 Jahren fragen lassen müssen, warum wir nichts getan haben.
Ferdinand Seyrl-Bergthaler, Gmunden
Die Tatsache, dass bei Verbrennung von Kerosin eine Unmenge von Kohlenstoffdioxyd freigesetzt wird, hat mich schon immer entsetzt. Noch mehr aber hat mich ein Artikel in der Bezirksrundschau schockiert, wonach mit einer Spende von Euro 7,– ein Flug von 2.500 km neutralisiert und kompensiert ist. Will man damit den Menschen einreden, sich so der Verantwortung entziehen zu können, das Gewissen beruhigen und den Treibstoffausstoß ungeschehen machen? Seither bin ich in Rage! Mit ein bisschen Geld ist offensichtlich alles zu regeln!
Ich muss zum Glück nicht fliegen, da es unsere zehn Enkelkinder nicht in die Ferne verschlagen hat. Sie zu besuchen wäre für mich nämlich der einzige Grund für einen Flug. Um ihre Zukunft ist mir aber, der vielen Klimasünden wegen, sehr, sehr bange! (...)
Inge Gahleitner, Neufelden
Zum Interview Nr. 10, S. 3
Wir bedanken uns ganz herzlich für die klaren Worte von Herrn Grubinger zur politischen Situation in Österreich. Es bestärkt auch uns, die ältere Generation, zu der wir gehören, wenn junge Menschen und so begabte Künstler wie Herr Grubinger so treffend aufzeigen können, in welch bedrohlicher und die Zukunft verunsichernder Situation sich unser Land und Europa befinden. Die Verarmung der schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft ist die abzusehende Folge einer Politik, die sich immer deutlicher von den Grundsätzen christlicher Nächstenliebe und sozialer Gerechtigkeit entfernt. Helga und Dr. Engelbert Oman, Leonding
Das Thema „Karfreitag als Feiertag“ beschäftigte mich in den letzten Wochen sehr. Die evangelische Kirche und die anderen betroffenen christlichen Kirchen brauchen unsere Unterstützung. Den Medienberichten der letzten Zeit ist zu entnehmen, dass hier die Minderheiten die Schwächeren sind. Ich würde mir von der Bischofskonferenz ein Zeichen der Solidarität wünschen.
Ein wirkliches Entgegenkommen wäre der Verzicht auf einen der katholischen Feiertage, der ohnedies in anderen Ländern kein Feiertag ist. Bestimmte Feste werden in solchen Ländern am darauffolgenden Sonntag gefeiert. Die Gewerkschaft würde vermutlich auf einen solchen Feiertag eher verzichten als auf den Pfingstmontag.
Sr. Gisela Radinger OSB, Steinerkirchen
Angesichts der Tatsache, dass es Politiker gibt, die trotz Lehrlingsmangel Asylwerbern diese Lehrlingsausbildung verweigern und die die aktuell 1.043 Asylwerber, die bundesweit in Lehrausbildung sind, so schnell wie möglich abschieben wollen, frage ich als konstruktiv-kritischer Staatsbürger, der die christlich-sozialen Werte schätzt:
Haben die verantwortlichen „christlichen“ Politiker im Land die Jesus-Botschaft vergessen? Hat das Wort „Nächstenliebe“ keine Bedeutung mehr? Ist das Problem nicht wenigstens eine Frage des Hausverstandes, einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden für unser Land abzuwehren? Neben Nachhilfe in Volkswirtschaft scheint mir ein Ethikunterricht für Politiker höchst notwendig.
Gottfried Ilming, Linz
Im letzten Absatz des Hirtenbriefes (KiZ Nr. 10) zitiert Bischof Manfred „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus. Alle Christen sollen segnen, beleben, aufrichten, heilen, befreien. Das ist ihre Mission, ihre Sendung, sie selbst sind diese Sendung.
Unsere Messe leitet ihren Namen von „missa“, „Sendung“, ab. Das letzte Wort des Priesters an die versammelte Gemeinde am Schluss der Messe lautet: „Ite, missa est“ – „Geht, es ist Sendung“. Besser übersetzt mit: „Gehet hin, ihr seid gesendet“. Genau das sagen Papst und Bischof.
Aber eigenartig: Der Priester sagt seit Jahrzehnten auf Deutsch: „Gehet hin in Frieden!“ Da auszuschließen ist, dass die gelehrten Übersetzer der lateinischen Messe „missa“ mit „pax“ verwechseln, muss Absicht vermutet werden.
Früher war (...) ein Einmischen von Laien, vor allem solchen, die kein Latein konnten, in klerikales Wirken unerwünscht. Gemeint war wohl am Ende der Messe: „Geht heim und gebt Ruhe.“ Jetzt ist Mitwirkung von allen Laien an der Verkündigung des Evangeliums durch Wort, Tat und Beispiel ausdrücklich erwünscht, (...). Ich bitte unseren Bischof, dafür zu sorgen, dass im Sinn seines Hirtenbriefes in ganz Oberösterreich in Zukunft die Messe korrekt übersetzt endet mit „Geht hin, ihr seid gesendet“. (...)
Dipl.-Ing. Hildebrand Harand, Wilhering
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