KOMMENTAR_
Hoffnungen. Aber auch die Enttäuschungen. Wohl im Leben eines jeden Menschen sind sie als ständige Begleiterinnen mit dabei. Einmal steht einem diese näher, dann drängt sich die andere heran.
Auf Frieden. Das ist wohl die Hoffnung, die derzeit ins Zittern gerät – bei allem, was sich in der Welt tut. Aber bleiben wir einmal bei den kleinen, fast banal scheinenden Hoffnungen. Dass es zu Mittag etwas Gutes gibt.
Das ist die Hoffnung des späten Vormittags. Vor Kurzem aber war ich mit einer kirchlichen Delegation in afrikanischen Ländern. Für viele Menschen dort lautet die Hoffnung schlichter: Dass es etwas zu essen gibt. Heute nämlich, was immer es ist.
Auch die Hoffnungen der Menschen stellen uns vor die Frage der Gerechtigkeit. Vielleicht wäre mehr Friede auf der Welt, wenn man die eigenen Hoffnungen neben die Hoffnungen der anderen Menschen stellte: die Hoffnung des Kleinstadtbewohners neben die Hoffnung der Asylwerberin, vor der er Angst hat. Die Hoffnung des Menschen auf der Suche nach einem Schnäppchen, neben die Hoffnung dessen, der daran gearbeitet hat.
Stark wird die Hoffnung, wenn sie sich verbündet, wenn sich also Menschen nicht nur ihre eigenen, sondern auch die fremde Hoffnung zu Herzen nehmen. Da müssen die eigenen Hoffnungen auf ein gerechtes Maß schrumpfen, damit die Hoffnung des anderen Platz findet.
Doch es könnte sich dann das Wunder ereignen, dass Hoffnungen sich verbünden und stark werden. Die guten Veränderungen auf der Welt sind oft durch dieses Zusammenfinden von Hoffnung entstanden.
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