KOMMENTAR_
Arialdus, aus niederem Adel stammend und Diakon in der Kirche von Mailand, lebte im 11. Jh. und damit in einer Zeit, in der kirchenintern erbitterte Kämpfe um Macht, Zölibat und kirchliche Korruption geführt wurden, bei denen alle Seiten unnachgiebig glaubten, rechtgläubig für die Sache des Herrn zu streiten. Im Zuge dessen geriet Arialdus 1066 in die Gefangenschaft des Erzbischofs von Mailand, deren Misshandlungen er nicht überlebte. Die Anerkennung seiner Ermordung als Martyrium durch den Papst ein Jahr später zeigt, wie die Fronten jener Auseinandersetzungen damals auch durch höchste Kirchenkreise verliefen. Heute frage ich mich bei dieser und manch anderer „Episode“ der Kirchengeschichte, ob nicht etwas mehr Gelassenheit eher im Sinne des Evangeliums wäre als Fanatismus – egal auf welcher Seite.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN