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Angelika Ritter-Grepl (61) sowie die zweite Vorsitzende Petra Unterberger und ihre für den Schwerpunkt Entwicklungszusammenarbeit zuständige Stellvertreterin Anna Raab wurden aufgrund der Corona-Regeln erstmals in der kfb-Geschichte online gewählt. Angelika Ritter-Grepl will das starke spirituelle sowie politische Handeln der kfb fortsetzen: „Politik ohne Spiritualität ist schnell fehlgeleitet.“ Weiterentwicklung brauche es sowohl politisch-strukturell als auch spirituell: „Gott ist größer als die Vorstellung, Gott sei wie ein Mann.“ Mit Blick auf die Strukturen schlägt die kfb-Vorsitzende ein Referat der Bischofskonferenz für Geschlechtergerechtigkeit vor. Mit Bischof Wilhelm Krautwaschl, der für die Katholische Aktion zuständig ist, gäbe es vielversprechende Vorgespräche mit dem Ziel, Frauenanliegen stärker zu berücksichtigen.
Das „heiße Eisen“ Frauenpriestertum nennt Ritter-Grepl „Elefant im Raum“. Es wäre falsch, ihm alle Energie zu widmen. Mindestens so wichtig sei die Frage, wie das Priestertum überhaupt gestaltet und ob es in der jetzigen Form für Frauen attraktiv sei oder wie es um die kirchenrechtlich verankerte Kluft zwischen Klerus und Laienchristen stünde. „Und formale Gleichberechtigung heißt noch lange nicht Gleichstellung“, erinnert die kfbö-Vorsitzende an „gläserne Decken“ etwa in der Wirtschaft. Dennoch: Das Thema Frauen und kirchliches Amt erfordere, sich „gemeinsam auf den Weg zu machen, um das zu bearbeiten“.
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