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Wenn Isabelle Ntumba demnächst im Linzer Ursulinenhof auftritt, wird sie nicht nur von Gott singen. Mit ihrer tiefen, warmen Stimme wird sie auch über ihn sprechen und den Inhalt der Lieder übersetzen. Denn Isabelle Ntumba singt nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Französisch, Tshiluba und Lingalá, die in der Demokratischen Republik Kongo gesprochen werden. „Meine Kinder haben gemeint: ‚Entweder du singst oder du machst eine Predigt‘“, sagt Isabelle Ntumba lachend, „aber die Menschen sollen wissen, wovon ich singe!“ Ihre neue CD trägt den Titel „Mokonzi Yesu“, König Jesus. Mit den Liedern, die sie selbst geschrieben hat, will sie Mut machen, zu Jesus zu stehen. Jesus ist ein guter König, der mit Liebe regiert und alles zum Besten wendet: So hat Isabelle Ntumba es selbst erlebt.
Seit sie vor mehr als 20 Jahren nach Österreich kam, hat sie immer wieder Menschen kennengelernt, die ihr geholfen und an sie geglaubt haben. Wie die Ärztin, die sie bei ihrer Ausbildung zur Pflegehelferin begleitet hat. Oder die Tagesmutter und die Kindergartenpädagogin, die die zwei ersten Kinder jeden Morgen von zu Hause abgeholt haben, damit Isabelle Ntumba zum Bus gehen konnte. Gott stelle ihr gute Menschen an die Seite, davon ist Isabelle Ntumba überzeugt. Vor allem für ihren Mann ist sie dankbar. Er hat ihre Entscheidungen immer mitgetragen. Als sie keine Arbeitserlaubnis als Pflegehelferin bekam, lernte sie für die Ausbildung zur Diplomkrankenschwester. Bald konnte sie im Krankenhaus in Ried zu arbeiten beginnen. Dann kamen das dritte und das vierte Kind. Nur als Isabelle Ntumba auch noch die Bibelschule besuchen wollte, abends, trotz der kleinen Kinder, da hat ihr Mann die Zustimmung verweigert. Ein paar Jahre später hat er ihren Wunsch von selbst wieder aufgegriffen. „Mein Mann hat meinen großen Hunger nach Gott gesehen.“
Einen anderen Hunger will Isabelle Ntumba mit dem Verein „Licht am Horizont“ stillen. Der Verein mit Sitz in Ried im Innkreis betreibt im Kongo ein Heim für Kinder, die sonst auf der Straße leben müssten. Die Kinder sollten ein Zuhause haben und eine Ausbildung machen können, sagt Isabelle Ntumba und erzählt von Nähmaschinen, an denen eine Frau unterrichtet, und von einem Buben, der die Matura geschafft hat. Seit einigen Monaten hat das Land einen neuen Präsidenten. Er nährt die Hoffnung, dass es den Menschen etwas besser gehen werde. Das Schulgeld für die Volksschule wurde zumindest abgeschafft. Vor zwei Jahren hat Isabelle Ntumba das Kinderhaus zum letzten Mal besucht. Ende des Jahres wolle sie wieder in den Kongo reisen, sagt sie mit bewegter Stimme. Die Kinder fragten schon am Telefon: „Wann kommst du wieder?“
Der Verein ist auch der Grund dafür, dass Isabelle Ntumba singt. Um Künstlergagen zu sparen, begann sie, Benefizkonzerte selbst zu singen. Und auch, weil sie im Gebet bestärkt wurde, auf ihr Talent zu vertrauen. Für ihre Lieder schöpft sie aus dem Evangelium. Sie bringen das Publikum in Bewegung, innerlich und äußerlich. „Die Konzerte sind ein großes Fest!“ «
Gospel-Benefizkonzerte: Samstag, 12. Oktober, 18 bis 21 Uhr, Ursulinenhof Linz, OK-Platz 1, Einlass ab 17 Uhr, Eintritt: freiwillige Spenden. Samstag, 30. November, Freie Christengemeinde Wels, Wiesenstraße 52.
Die CD „Mokonzi Yesu“ ist erhältlich unter www.ntumba.at.
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