BRIEF_KASTEN
Der ÖRK-Zentralausschuss in Genf wählte den Südafrikaner mit internationaler Erfahrung.
Der presbyterianische Kirchenhistoriker Jerry Pillay (57) ist der zweite Afrikaner, der das Amt des Weltkirchenrats-Generalsekretärs innehaben wird. Vor ihm war das von 2004 bis 2009 der methodistische Kenianer Samuel Kobia. Der Pfarrer und Professor Jerry Pillay verfügt über jahrelange Leitungserfahrung, u. a. von 2010 bis 2017 als Präsident der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK). Zum ordinierten Amt fühlte sich Pillay schon als Kind berufen, und seit seiner Jugendzeit sei die Ökumene für ihn zur Realität geworden.
Prägende Erlebnisse hatte er in sogenannten Townships während der Zeit der Apartheid. In diesen Armensiedlungen begegnete er der leidenden schwarzen Bevölkerung, die ihre Lebensfreude und Fröhlichkeit in Tanz und Gesang ausdrückte, als Form von Spiritualität und Resilienz. Für Pillay waren dies nach eigenen Worten tiefgehende spirituelle Erfahrungen von der Fülle des Lebens.
Herausfordernd für den Ökumenischen Rat der Kirchen ist derzeit der Umgang mit der russisch-orthodoxen Kirche – der größten von insgesamt 352 Mitgliedskirchen des Weltkirchenrats – wegen der Position des Moskauer Patriarchen Kyrill I. zum Krieg in der Ukraine, den der Weltkirchenrat scharf verurteilt. Wichtig sei, so Jerry Pillay, der Dialog – auch mit Moskau.
Die katholische Kirche gehört dem ÖRK nicht an.
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