KOMMENTAR_
25 Jahre nach dem Kirchenvolksbegehren hat sich in Österreich kirchenpolitische Erschöpfung breitgemacht. Doch diese Ruhe führt zu keinem Abflauen der Kirchenaustritte und straft somit jene Lügen, die Ruhe in der Kirche für gut halten. Das Gegenteil ist der Fall, wir brauchen konstruktive Diskussionen und das Ringen miteinander.
Wenn zum Beispiel der Heiligenkreuzer Altabt Gregor Henckel Donnersmarck jüngst meinte, die Kirche müsse sich „nur sehr wenig ändern“, dann klingt das nach einer Kirche, die sich selbst genügt; einer Kirche, der egal ist, ob sie von den Menschen ernstgenommen oder auch nur verstanden wird. So eine Kirche kann aber nicht Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen teilen. Eine Kirche, von der wahrgenommen wird, dass sie Priestern die Ehe und Frauen die Weihe verwehrt und in Bezug auf Missbrauch in vielen Fällen versagt hat, tut sich schwer, als Überbringerin der guten Botschaft angenommen zu werden. Dabei geht es noch gar nicht um erhoffte Kircheneintritte, die ohnehin nicht als rasche Folge von Reformen zu erwarten sind. Es geht zunächst „nur“ um Glaubwürigkeit und Vertrauen.
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