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„Ich bin im Lichte der Synagoge und im Schatten des Stephansdoms aufgewachsen“, erzählt Präsident Martin Jäggle aus seiner Kindheit. Vom Küchenfenster aus konnte er die Laterne des jüdischen Stadttempels sehen. „Wenn Licht gebrannt hat, haben wir gewusst, jetzt wird gefeiert.“ Außerdem habe es an seiner Schule auch jüdische Schüler gegeben. Die Begegnungen seiner Jugend waren ausschlaggebend für das spätere Interesse am christlich-jüdischen Dialog. Seit 20 Jahren engagiert sich Jäggle im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, seit 10 Jahren ist er dessen Präsident.
Vor 65 Jahren gründete Professor Kurt Schubert den Koordinierungsausschuss im Auftrag von Kardinal Franz König. Die Erneuerung der Kirchen auf Basis des christlich-jüdischen Dialogs sieht Martin Jäggle als zentrale Aufgabe. Während der Glaube an Jesus die Religionen voneinander trennt, verbindet der Glaube Jesu Judentum und Christentum. „Jesus hat von seinem Judentum nie Abstand genommen.“ Der Glaube Jesu solle Christ/innen zugänglich werden, auch durch die Arbeit des Koordinierungsausschusses. Positiv seien Begegnungen, wie sie ein Projekt namens Likrat mit Schüler/innen ermöglicht.
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